Daniel Engelbrecht hat bei den Kickers für Schlagzeilen gesorgt. Weil er der erste deutsche Fußballprofi war, der mit einem Defibrillator gekickt hat. Jetzt spielt er beim Regionalliga-Konkurrenten Steinbach.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart – Daniel Engelbrecht war bis zur Winterpause bei den Kickers. In die Schlagzeilen geriet der 25-Jährige, weil er als erster deutscher Fußballprofi mit einem Defibrillator gespielt hat. Nun kehrt er mit dem TSV Steinbach zurück.

 
Herr Engelbrecht, Sie spielen mit ihrem neuen Verein Steinbach auf der Waldau. Ist das eher ein Wiedersehen der Freude oder der Enttäuschung, nachdem Sie in der Winterpause aussortiert wurden?
Das sind gemischte Gefühle. Auf der einen Seite habe ich hier den schönsten und den schlimmsten Moment meines Lebens erlebt. Auf der anderen Seite ist die Enttäuschung über die Degradierung von Michael Zeyer (Kickers-Manager, Anm. d. Red.) auf jeden Fall noch da, das war nicht in Ordnung. Aber er hat die Mannschaft auseinadergerissen, den Trainer Horst Steffen entlassen, danach war ich dran, dann noch Marchese oder Müller. Das ist nicht optimal gelaufen. Trotzdem freue ich mich auf das Wiedersehen – vor allem mit den Fans.
Sie sind ja zuerst nach Aachen gegangen – warum folgte nun im Sommer der Wechsel zum TSV Steinbach?
Dazu möchte ich nichts sagen.
Aber in Steinbach läuft es gut. Zwei Tore in zwei Spielen – so kann’s weitergehen?
Stimmt, die Quote kann gerne so bleiben.

Steinbach ist im Aufwind

Was zeichnet den Club denn aus?
Es ist auf jeden Fall ein Verein, der im Kommen ist. Er ist finanziell sehr gut aufgestellt, die Bedingungen sind top, das Stadion wurde gerade erst neu hingestellt, die Kabinen sind schon bundesligareif. Da merkt man, dass was am Wachsen ist.
Und wie geht es Ihnen gesundheitlich?
Sehr gut. Seit meiner letzten OP 2014 geht’s mir super. Ich habe ja auch in Aachen komplett gespielt und jetzt hier wieder. Also um mich braucht sich keiner Sorgen machen.
Ist das nur eine Zwischenstation oder wie sieht die Karriereplanung aus?
Ich habe hier für zwei Jahre unterschrieben, und das ganz bewusst, wegen der guten Bedingungen. Ich glaube Steinbach ist in den letzten sieben Jahren sechsmal aufgestiegen, hat sich also stetig verbessert. Und über kurz oder lang wird der Verein sicher weiter oben spielen. Man weiß ja, wie schnell es im Fußball gehen kann. Letzte Saison hätte auch niemand damit gerechnet, dass die Kickers absteigen.
Apropos Kickers: wie werden Sie den Verantwortlichen begegnen?
Also ich werde Michael Zeyer sicher nicht den Handschlag verweigern – aber in den 90 Minuten dann keine Rücksicht nehmen.