Wolfgang Fürniß soll Bekannte mit märchenhaften Renditen gelockt und so um hunderttausende Euro gebracht haben. Vor Gericht zeigt der frühere Oberbürgermeister von Wiesloch Reue.

Heidelberg - Brandenburgs früherer Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) hat gestanden, Freunde und Bekannte um rund eine halbe Million Euro betrogen zu haben. „Ich möchte mich bei allen, denen ich Schaden zugefügt habe und deren Vertrauen ich missbraucht habe, entschuldigen“, sagte der 70-Jährige am Mittwoch zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Heidelberg. „Ich schäme mich dafür und würde alles dafür tun, den Schaden zu begrenzen.“

 

Laut Staatsanwaltschaft geriet der Minister außer Dienst und frühere Oberbürgermeister von Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) etwa sieben Jahre nach seinem Abschied als Wirtschaftsminister in finanzielle Bedrängnis. Er habe daher zwischen 2009 und 2014 enge Freunde und Bekannte um Geld angepumpt - mit haarsträubenden ausgedachten Geschichten über angebliche Investitionsmöglichkeiten. Er soll auch eine schwere Krankheit vorgetäuscht haben, um an Geld zu kommen.

Fürniß war zwischen 1984 und 1992 OB in Wiesloch und zwischen 1999 und 2002 Minister in Brandenburg.