Ex-Premier hilft IT-Firma Mappus’ leise Rückkehr in den alten Job
Eigentlich war er beruflich zu neuen Ufern aufgebrochen. Dann aber wurde Stefan Mappus dringend als Vorstand in seiner alten Firma gebraucht und kam zurück – ganz ohne PR-Getrommel.
Eigentlich war er beruflich zu neuen Ufern aufgebrochen. Dann aber wurde Stefan Mappus dringend als Vorstand in seiner alten Firma gebraucht und kam zurück – ganz ohne PR-Getrommel.
Stuttgart - Gut ein Jahr ist es her, dass Stefan Mappus (CDU) beruflich zu neuen Ufern aufbrach. Nach mehreren Jahren als Vorstand der Münchner IT-Firma PM One habe er sein Mandat auf eigenen Wunsch niedergelegt, hieß es damals. Er nehme eine „kurze Auszeit“ und werde dann für ein Unternehmen der Gips-Dynastie Knauf tätig, den größten Aktionär von PM One. Die Änderung ließ sich leicht an der Homepage ablesen, von der Mappus plötzlich verschwunden war. Doch um sein Ausscheiden zu kommunizieren, wurde eigens ein hochrangiger PR-Berater engagiert. Einst oberster Kommunikator bei Daimler, durfte der Agenturchef das Offensichtliche bestätigen und mitteilen, der Ex-Politiker selbst werde sich nicht äußern.
Mappus den Medien zu vermitteln – das war schon in seiner kurzen Amtszeit als Ministerpräsident eine Herausforderung für Profis. Die offiziellen Sprecher von Regierung und Partei genügten nicht, zusätzlich verpflichtete der Premier den Vertrauten des CDU-Altstars Roland Koch, Dirk Metz. Ob der geschätzte wie gefürchtete PR-Haudegen einen guten Einfluss auf Mappus hatte, ist umstritten. Das raue hessische Politklima, meinen manche, habe damals aufs Land abgefärbt. Auch beim EnBW-Deal halfen Einflüsterer dabei, Mappus ins beste Licht zu rücken. Nun habe er gezeigt, „dass er Wirtschaft kann“ – das war die Botschaft der begleitenden Frankfurter PR-Agentur. Seinen Ruhm sollte auch ein vorab informierter FAZ-Mann mehren, der am fraglichen Abend in der Staatskanzlei dabei sein durfte – „eingebetteter“ Journalismus, der dessen Karriere nicht schadete.
Nun aber lassen sich Neuigkeiten zu Mappus offenbar auch ohne externe Unterstützung kommunizieren. Seit einiger Zeit erscheint er wieder wie früher als Vorstand auf der Homepage von PM One, genauer: als Chief Financial Officer, kurz CFO. Was ist aus seinem Wechsel geworden? Die Auskunft darf diesmal, ganz unkompliziert, die für Medien und Marketing zuständige Fachfrau geben. Angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und dem kurzfristigen krankheitsbedingten Ausscheiden eines Managers habe man Mappus gebeten, in den Vorstand zurückzukehren. Und er kam.