26 Jahre nach dem legendären Interview mit Prinzessin Diana zahlt die BBC ihrem früheren Privatsekretär eine Entschädigung. Der Sender entschuldigt sich zudem für den „erheblichen Schaden“.

26 Jahre nach dem legendären Interview mit Prinzessin Diana hat die BBC ihrem früheren Privatsekretär eine Entschädigung gezahlt. Der britische Rundfunksender erklärte am Donnerstag, er habe eine Einigung mit Patrick Jephson erzielt und ihm eine „beträchtliche Summe“ gezahlt. Jephson sei durch die Umstände, unter denen das Interview 1995 „zustandegekommen“ sei, „erheblicher Schaden“ entstanden, erklärte der Sender, der sich „uneingeschränkt entschuldigte“. Jephson hatte zwei Monate nach der Ausstrahlung gekündigt.

 

Der Journalist Martin Bashir hatte sich das Interview mit Diana damals mit unlauteren Mitteln erschlichen: Er zeigte Dianas Bruder Charles Spencer gefälschte Kontoauszüge, die scheinbar belegten, dass Mitarbeiter am Hofe dafür bezahlt wurden, Lady Di auszuspionieren. Diese erklärte sich daraufhin zu dem denkwürdigen Interview über ihre gescheiterte Ehe mit Thronfolger Prinz Charles bereit. Jephson hatte von 1988 bis 1996 für Diana gearbeitet.

Oberster Gerichtshof weist auf die Methoden hin

1996 ließen sich Lady Di und Prince Charles scheiden, im Jahr darauf starb Diana bei einem Autounfall in Paris. 2005 heiratete ihr Ex-Mann seine Jugendliebe Camilla Parker Bowles, die Diana in dem Interview indirekt für das Scheitern ihrer Ehe verantwortlich gemacht hatte.

In einem im Mai 2021 veröffentlichten unabhängigen Bericht hatte der ehemalige Richter am Obersten Gerichtshof, John Dyson, auf die betrügerischen Methoden Bashirs hingewiesen. Die BBC kritisierte er für ihren Umgang mit dem Fall. Bashir trat kurz vor der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts von seinen Funktionen bei der BBC zurück - nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen.