Der frühere Stuttgarter Angreifer steht vor dem Saisonhöhepunkt in Athen – muss sich im Endspiel der Conference League aber auf eine hitzige Atmosphäre einstellen.

Sport: David Scheu (dsc)

Fast genau ein Jahr ist es her, da verpasste Nicolas Gonzalez mit seinem Club AC Florenz um Haaresbreite den Titelgewinn in der Conference League. 1:2 hieß es im Endspiel gegen West Ham United, äußerst unglücklich durch einen Gegentreffer in der 90. Minute. Jetzt bekommt der frühere Stürmer des VfB Stuttgart die zweite Chance: Am Mittwoch steht er mit der Fiorentina erneut im Finale des Wettbewerbs, dieses Mal geht es gegen Olympiakos Piräus (21 Uhr/RTL Nitro).

 

Auf dem Papier sind die Griechen gewiss keine höhere Hürde als im Vorjahr das Team aus der Premier League – die Kulisse aber könnte zu einem kniffligen Faktor werden: Die Partie steigt in dem 32 500 Fans fassenden Agia-Sofia-Stadion von Athen, nur 15 Kilometer und 20 Autominuten von der Olympiakos-Heimat, dem Karaiskakis-Stadion, entfernt. Für eine enthusiastische Atmosphäre durch viele Piräus-Fans dürfte also gesorgt sein, der Club-Besitzer Evangelos Marinakis hatte bereits den Einzug ins Finale als den Höhepunkt in der bisherigen Vereinsgeschichte bezeichnet.

Drei Jahre für den VfB am Ball – mit allen Höhen und Tiefen

Dennoch dürften Florenz und auch speziell Gonzalez (26) mit einigem Selbstvertrauen ins Spiel gehen: Mit elf Saisontoren ist der 32-fache argentinische Nationalspieler trotz einer mehrwöchigen Verletzungspause bester Torschütze seines Teams in dieser Saison, seinen seit Jahren stetig steigenden Marktwert bezifferte das Portal transfermarkt.de zuletzt auf 40 Millionen Euro.

Gonzalez war 2018 für 8,5 Millionen Euro von seinem Heimatverein Argentinos Juniors zum VfB gewechselt, wo er in drei Jahren das volle Auf und Ab der Emotionen erlebte. Erst den Abstieg 2019 im Relegations-Rückspiel bei Union Berlin (0:0), in dem der Stürmer höchst unglücklich den Freistoßtreffer von Mitspieler Dennis Aogo im Abseits stehend aufgehoben hatte (9.). Es folgte der direkte Wiederaufstieg 2020 und Platz neun in der folgenden Bundesliga-Saison.

Nicolas Gonzalez stand zwischen 2018 und 2021 beim VfB unter Vertrag. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Nach 79 Pflichtspielen und 23 Toren ging es schließlich nach Italien – für 24 Millionen Euro Ablöse, nie hatte die Fiorentina bis dato mehr für einen Spieler ausgegeben.

Jetzt könnte der erste Titel folgen, wobei es im Endspiel von Athen um noch mehr geht: Zwei Millionen Euro Prämie gibt es für den Sieger, zudem einen Startplatz für die Europa League in der kommenden Saison. Für Florenz wäre das ein Upgrade, über die Liga hatte sich das Team durch Platz acht lediglich für die Conference League qualifiziert. Aus der will sich Gonzalez nun mit dem Pokal verabschieden.