Mustafa Ünal (re.) nach seinem letzten Spiel als Kickers-Trainer am 18. Mai 2024 nach dem verpassten Aufstieg in Homburg – jetzt ist er wieder in Stuttgart. Foto: IMAGO/Fussball-News Saarland
Nach dem Aus von Trainer Markus Gisdol beim türkischen Erstligisten Kayserispor kehrt auch Mustafa Ünal nach Deutschland zurück. Was nimmt der Ex-Kickers-Coach mit? Was sind die Ziele?
Mustafa Ünal nimmt das Positive mit: „Es war eine Wahnsinns-Erfahrung für mich, das Profigeschäft jeden Tag hautnah mitzuerleben.“ Der ehemalige Trainer der Stuttgarter Kickers (September 2021 bis Juni 2024) spricht von seiner knapp viermonatigen Tätigkeit beim türkischen Erstligisten Kayserispor. Dort arbeitete der 42-Jährige gemeinsam mit den Assistenten Jakob Braun (früher ebenfalls bei den Kickers) und Guido Kandziora im Trainerteam von Chefcoach Markus Gisdol (56). Der gebürtige Geislinger wurde nach acht sieglosen Spielen in der türkischen Süper Lig (drei Niederlagen, fünf Unentschieden) freigestellt.
Ünals Vertrag war nicht an den von Gisdol gekoppelt. Er hätte bleiben können, es bestand aber eben auch die Möglichkeit, aus dem Vertrag herauszukommen. Dafür entschied sich Ünal, auch aus Loyalität zum Cheftrainer. „Es war unglaublich interessant, wie Markus mit seiner Erfahrung die Mannschaft führte, das Training mit all seinen Details steuerte“, berichtet Ünal.
Verträge aufgelöst
Inzwischen sind die Verträge aufgelöst, alle aus dem Trainerteam sind wieder frei auf dem Markt. Ob Ünal bei einem möglichen neuen Engagement von Gisdol in seinem Staff bleibt, oder etwas anderes macht, als Chef- oder Co-Trainer, ist völlig offen.
Mustafa Ünal (re.) arbeitete bei den Kickers und in der Türkei mit Jakob Braun zusammen. Foto: Baumann
Klar ist nur: Ünal ist wieder zuhause in Birkach bei seiner Frau und den beiden Söhnen (6 und 3 Jahre). Als verbeamteter Lehrer nimmt der Familienvater eine Auszeit. Er befindet sich in einjähriger Elternzeit, die er auch verlängern kann. Ohnehin ist klar, dass Ünal perspektivisch voll auf die Karte Fußball setzen möchte. Durch die Tätigkeit in der Türkei hat er Punkte gesammelt, die es dem A-Lizenz-Inhaber ermöglichen, sich für den nächsten Lehrgang zur Uefa-Pro-Lizenz zu bewerben.
Und die Kickers? Die hat der Trainer der Oberliga-Aufstiegsmannschaft von 2023 und des Regionalliga-Vizemeisters von 2024 weiter im Blick und verfolgt das Geschehen mit großem Interesse. „Ich müsste mir eine andere Handynummer zulegen, damit ich nicht so viele Nachrichten über die Blauen bekomme“, meint Ünal. Mehr will er zu seinem Ex-Club, bei dem er 2017 als U-17-Coach einstieg, nicht sagen. Und auch auf die Tribüne des Gazi-Stadions wird er sich an diesem Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den Bahlinger SC nicht setzen. Ihm liegt nichts daran, irgendwelche Gerüchte aufkommen zu lassen.