Patrick Lange hat seinen Titel beim Ironman auf Hawaii verteidigt. Ex-Triathlet Stephan Vuckovic ist begeistert – und hat schon eine Ahung, was 2019 passieren könnte.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Stuttgart - Beim Ironman aus Hawaii hat Patrick Lange seinen Titel in Rekordzeit verteidigt. Der frühere Triathlet Stephan Vuckovic ist begeistert.

 

Herr Vuckovic, haben Sie die Nacht am Fernseher verbracht und live mitgefiebert?

Ich habe den Start gesehen, dann war ich eingeladen und habe am Handy den Liveticker unterm Tisch verfolgt. Nach der Rückkehr war ich beim Laufen live am TV dabei.

Das war ein Ding von Patrick Lange, oder?

Das kann man wohl sagen. Das hat er super clever gemacht. Nicht nur das Rennen war eine taktische Meisterleistung, auch wie er sich das gesamte Jahr verhalten hat. Nach deinem ersten Hawaii-Sieg hast du unglaublich viele Termine, die dich fordern und ablenken. Er hat dann nicht die Ergebnisse geliefert, die man von ihm erwartet hat, aber ich dachte mir schon: Abwarten, er lässt sich von allem nicht verrückt machen und kommt garantiert topfit nach Hawaii.

Gute Bedingungen – selten, aber wichtig

Und haut mit 7:52 Stunden eine Fabelzeit raus.

Unglaublich. Natürlich haben ihm die angenehmeren äußeren Bedingungen geholfen, insgesamt sind acht Läufer unter 8:10 Stunden geblieben, sonst gelingt das nur zwei oder drei – aber 7:52 ist wirklich der Hammer, echt außergewöhnlich. Ich gönne ihm diesen Triumph, ich kenne Patrick, und er ist echt ein feiner Kerl. So ein Wetter hast du auf Hawaii nicht oft – diese Zeit zu unterbieten dürfte für Jan Frodeno eine schwierige Aufgabe werden. Ich bin mir sicher: Das wird 2019 bestimmt sein Ziel sein.

Sebastian Kienle ging als Mitfavorit ins Rennen – und stieg beim Laufen nach wenigen Metern aus.

Aus meiner Sicht eine richtige Entscheidung. Er hatte eine Radpanne und hätte nicht mehr um den Sieg mitlaufen können. Dann waren da seine Probleme mit den Füßen, da muss man aufpassen. Wenn Kienle die 42 Kilometer gelaufen wäre, hätte er sich die Achillessehnen ruinieren können – und dann bist du monatelang außer Gefecht. Das ist es nicht wert. Ein Profi muss wissen, was er seinem Körper zumuten kann.