Der frühere Stuttgarter Timo Werner reißt bei der Rückkehr in die alte Heimat keine Bäume aus. Seit sieben Bundesligaspielen wartet der Stürmer mit dem eingebauten Turbo nun schon auf einen Torerfolg.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Der gute Vorsatz der VfB-Fans hielt eine knappe halbe Stunde. Dann war es mit der Nachsicht um Timo Werner geschehen – und der ehemalige Liebling musste beim 0:0 des VfB gegen RB Leipzig reichlich Pfiffe ertragen. Schiedsrichter Tobias Stieler hatte nach einer Rudelbildung das Publikum gegen sich und den Gegner aufgebracht. Timo Werner war mitgefangen. Und zumindest für eine Zeitlang der Buhmann.

 

Keine gelungene Rückkehr von Werner

Der befürchtete Spießrutenlauf ist es für den 22-Jährigen, der von 2002 bis 2016 das Trikot mit dem Brustring trug, letztlich aber nicht geworden. Eine wirklich gelungene Rückkehr aber auch nicht. Der Nationalspieler war bei seinen früheren Kollegen über weite Strecken abgemeldet. Seine größte Chance machte Torhüter Ron-Robert Zieler (45.) im Eins gegen Eins zunichte. Nach 77 Minuten war Werners Arbeitstag beendet. Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl brachte in Jean-Kevin Augustin einen neuen Angreifer. Seit sieben Bundesligaspielen wartet der Stürmer mit den eingebauten Turbo nun auf einen Torerfolg.

„Ich habe den Torwart zu spät gesehen“, rechtfertigte der gebürtige Cannstatter seinen schwachen Abschluss kurz vor der Halbzeit. Seiner glanzlosen Rückkehr gewann Werner die positiven Aspekte ab: „Es war schön, wieder hierherzukommen und viele alte Gesichter zu sehen.“ Auf die Pfiffe und vereinzelten Schmähgesänge wollte Werner nicht eingehen.

„Er hat Haltung gezeigt“, lobte der VfB-Sportvorstand Michael Reschke den Stürmer dafür, dass er sich von den Pfiffen in keiner Weise beeinflussen ließ. Der VfB könne stolz darauf sein, dass er hier ausgebildet wurde, fuhr Reschke fort und bekannte: „Ich mag ihn total gern.“

Leipziger Höhenflug ins Stocken geraten

Werner wird das Lob gerne vernommen haben. Was nichts daran ändert, dass sein Höhenflug ins Stocken geraten ist, genauso wie der seiner Leipziger. Nach einem berauschenden ersten Jahr in der Bundesliga muss sich der Emporkömmling aus dem Osten derzeit mit Platz sechs zufrieden geben. Werner wertete das Unentschieden beim Aufsteiger gar als Punktgewinn. „Weil wir im Moment nicht so durchschlagskräftig sind – und der VfB gut verteidigt hat.“

Trotz der gegenwärtigen Ladehemmung vergeht kein Tag ohne neue Gerüchte zur Zukunft des Nationalspielers, dessen Marktwert auf 60 Millionen Euro geschätzt wird. Angeblich ist Bayern München aktuell ein Kandidat. Bis 2020 läuft sein Vertrag noch bei RB, und zu dieser einen Antwort ließ sich der viel Gefragte am Sonntagabend noch hinreißen. „Nächstes Jahr spiele ich auf jeden Fall in Leipzig.“

VfB Stuttgart - Bundesliga

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