Chef vom Dienst: Tobias Schall (tos)
Wie ist denn Ihr Darts-Level?
Mit dem Mund bin ich ein ganz Großer und auf Phil-Taylor-Niveau und erzähle von der ganzen großen Darts-Karriere nach der Fußballer-Laufbahn. Ich habe allerdings einen Fehler gemacht: Mein Trainingsbrett hängt im Wohnzimmer, und unser Haus ist sehr hellhörig. Jedes Mal, wenn ich Pfeile werfe, schreit meine Frau, dass ich aufhören soll, weil sonst die Kinder aufwachen. Das sind leider erschwerte Trainingsbedingungen. Wenn wir mal umziehen sollten, richte ich mir auf jeden Fall ein Darts-Zimmer ein. Aber zurück zum Niveau: Ich spiele zwischen ganz ordentlich und ziemlich fürchterlich. An guten Tagen Europa League, an schlechten Tagen Kreisklasse.
Und Ihr Schnitt mit drei Pfeilen?
Über einen längeren Zeitraum gesehen schaffe ich schon so um 60 Punkte.
Wow. Das ist aber sehr gut.
Es gibt auch Tage, da ist der Schnitt etwas anders. Aber darüber rede ich nicht.
Träumen Sie von einer Profikarriere?
Warum nicht? Darts hat ja den großen Vorteil, dass es keine Altersgrenze gibt. Im Fußball ist mit gefühlt 30 Jahren Schluss. Darts kann ich mit 50 noch spielen.
Sie werden ja der „Bulle von Backnang“ genannt – wäre das auch Ihr Kampfname?
Den Spitznamen mag ich ja nicht so besonders. Bulle – das klingt irgendwie unschön. Den Spitznamen hat mir beim VfB einst Mario Gomez verpasst, weil er meinte, ich sei so ein Typ wie Wayne Rooney. Der will auch niemandem wehtun, aber fügt im Training dauernd irgendeinem Schmerzen zu. Mit meinen Kumpels überlegen wir aber tatsächlich immer mal wieder, wie wir uns nennen würden. Was richtig Gutes ist uns aber noch nicht eingefallen.
Falls Sie es nicht zum Darts-Star schaffen sollten – wie sehen Sie die Entwicklung in Deutschland?
Darts kann in Deutschland durch die Decke gehen. Wenn man überlegt, wie viele Menschen das jetzt schon schauen, obwohl die Deutschen – von Kevin Münch aktuell abgesehen – keine Rolle spielen, kann man sich ja vorstellen, was erst passieren würde, wenn ein Deutscher da vorne mitspielt. In  ein paar Jahren ist es so weit, denke ich.