Julian Schuster kommt aus Löchgau und wird in der neuen Saison Cheftrainer beim SC Freiburg. Peter Zeidler stammt aus Böbingen im Ostalbkreis und steigt beim VfL Bochum ein. Und nun spricht alles dafür, dass ein weiterer Württemberger in der kommenden Spielzeit Trainer bei einem Fußball-Bundesligisten wird: Der Stuttgarter Alexander Blessin ist sich mit dem FC St. Pauli einig, die Unterschrift soll im Laufe der Woche erfolgen.
Nach Informationen unserer Redaktion steht dem Hamburger Wunschkandidaten für die Nachfolge von Fabian Hürzeler (zum Premier-League-Club Brighton & Hove Albion) auch deshalb nichts mehr im Weg, da Blessin gegen eine festgeschriebene Ablösesumme seinen aktuellen Verein Union Royale Saint-Gilloise verlassen kann.
Beim Club aus dem Brüsseler Stadtteil hat der gebürtige Schwabe noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. Dass sie ihn dort ungern ziehen lassen, steht außer Frage. Denn der 51-Jährige feierte in der abgelaufenen Saison die Vizemeisterschaft hinter dem FC Brügge und den belgischen Pokalsieg, es war der erste Titel für den Traditionsverein nach 85 Jahren. Auf der internationalen Bühne konnte in der ersten K.-o.-Runde der Conference League Bundesligist Eintracht Frankfurt mit einem 2:1-Sieg am Main (Hinspiel 2:2) ausgeschaltet werden. Zudem bekam Blessin bei den Pro League Awards in Middelkerke die Auszeichnung zum Trainer des Jahres in Belgien, zum zweiten Mal nach 2021 – damals als Coach des KV Ostende.
Obwohl Saint-Gilloise an den Champions-League-Qualifikationsspielen Ende Juli teilnehmen darf, zieht es den ehemaligen Profi des VfB und der Stuttgarter Kickers, der von 2012 bis 2020 im Nachwuchsleistungszentrum bei RB Leipzig arbeitete, nach intensiven Gesprächen mit St.-Pauli-Sportchef Andreas Bornemann erstmals in die Bundesliga. Der Reiz ist groß. Das verbindet ihn mit den württembergischen Trainerkollegen Zeidler und Schuster – und dem gebürtigen Pforzheimer Marcel Rapp, dem Coach von St. Paulis Bundesliga-Mitaufsteiger Holstein Kiel.