Exinternatsschüler der Zinzendorfschulen Königsfeld (Schwarzwald-Baar-Kreis) bestätigen anonyme Vorwürfe.

Stuttgart/Königsfeld - An den Zinzendorfschulen in Königsfeld (Schwarzwald-Baar-Kreis) haben sich frühere Erzieher jahrelange mit drakonischen Prügelstrafen und Missbrauch an Kindern und Jugendlichen vergangen. Ehemalige Internatszöglinge bestätigten der Stuttgarter Zeitung Vorwürfe, die in der vergangenen Woche anonym erhoben worden waren. Auch an der evangelischen Internatsschule Schloss Gaienhofen (Kreis Konstanz) gab es Missbrauchsfälle.

Die Vorgänge stammen aus dem Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre und sind für diese evangelischen Internate auch heute noch problematisch. Denn nichts brauchen die von den Gebühren wohlhabender Eltern lebenden Privatschulen weniger, als schlecht in der Öffentlichkeit dazustehen. In Königsfeld richten sich die bekannt gewordenen Vorwürfe vornehmlich gegen einen ehemaligen Erzieher und einen damaligen Lehrer.

Der verheiratete Pädagoge soll demnach homosexuelle Beziehungen zu zwei Schülern unterhalten haben. Von der StZ befragte frühere Schüler kannten diese Gerüchte auch, hatten aber keine Belege dafür. Sie bestätigten aber "voll und ganz", dass der frühere Erzieher an dem Internat häufig brutalste Prügelstrafen und weitere drakonische Strafen an damals 12- bis 14-jährigen Knaben vollzog.