Trotz Corona erwarten Experten im Weihnachtsgeschäft ein Umsatzplus im Einzelhandel. Viele Verbraucher wollen mehr Geld für Brettspiele, Spielzeug und Puzzles ausgeben.

Frankfurt/Stuttgart - Trotz Maskenpflicht und Teil-Lockdown kann der Einzelhandel in Deutschland wieder mit guten Umsätzen im Weihnachtsgeschäft rechnen. Die Corona-Pandemie werde das Budget für Geschenke nicht wesentlich verändern, prognostizieren die Forscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) und die Stuttgarter Unternehmensberatung EY.

 

Etwas auseinander liegen die Experten in ihrer Einschätzung allerdings bei der absoluten Höhe der geplanten Ausgaben für die Geschenke an die Liebsten. Während die Nürnberger GfK-Forscher auf geplante Ausgaben von 330 Euro pro Kopf kommen, sieht EY einen Unterschied zwischen der Ausgabefreudigkeit von Männern und Frauen. Männer wollen demnach ihr Budget von 278 auf 291 Euro anheben, Frauen dagegen wollen nur noch 271 statt 285 Euro ausgeben.

28 Prozent bestellen bevorzugt online

Alles in Allem werden die Kunden seit Ende November bis zum Jahreswechsel Ende Dezember rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes in die Kassen des Einzelhandels spülen, der in diesem Jahr trotz aller Corona-Einschränkungen voraussichtlich leicht auf gut 550 Milliarden Euro steigen wird.

Einig sind sich die Experten von EY und GfK darin, dass dabei der Anteil der online bestellten Geschenke aufgrund der aktuellen Situation deutlich zunehmen wird. Nach den Beobachtungen von EY sind nur noch 42 Prozent der Bundesbürger gewillt, bevorzugt beim stationären Einzelhandel vor Ort einzukaufen, vor einem Jahr waren es noch 54 Prozent. Im Gegenzug wollen 28 Prozent bevorzugt online bestellen – ein Plus von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Stationärer Handel macht sich Sorgen um die Zukunft

„Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen wächst beim stationären Einzelhandel zu Recht die Befürchtung, dass immer mehr Geld online ausgegeben wird“, betont Ev Bangemann, Leiterin des Bereiches Konsumgüter und Handel bei EY. Außerdem bestehe die Gefahr, dass „sich die Konsumenten auch nach dem Abklingen der Pandemie verstärkt für den Einkauf per Smartphone, Tablet oder Computer entscheiden werden“.

Neben Spielzeug und Lebensmittel sind auch Bücher wieder stark nachgefragt, erklärt Petra Süptitz von der GfK. „Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die Menschen deutlich mehr Freizeit zu Hause verbringen als üblich.“ Deshalb wollen neun Prozent der Verbraucher mehr für Spielzeug, Brettspiele oder Puzzles ausgeben.