Die Leonberger Kreiszeitung und die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz informieren am Donnerstag, 12. September.

Leonberg - Das Thema ist aktueller denn je: Etwa 1,4 Millionen Menschen sind in Deutschland an Demenz erkrankt. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und eines längeren durchschnittlichen Lebensalters wird prognostiziert, dass die Zahl der Betroffenen weiter ansteigen wird.

 

Der tatsächliche Beginn der Erkrankung liegt oft schon einige Jahre zurück. Die Demenz beginnt schleichend. Der überwiegende Anteil der Betroffenen wird zu Hause von Angehörigen gepflegt. Je nach Krankheitsstadium fordert diese Betreuung und Versorgung den Angehörigen ein Maximum an Kraft und Nerveneinsatz ab. Orientierung und Hilfe vor Ort gibt in Leonberg die Fachkräfte-Allianz Demenz, die sich an pflegende Angehörige und Interessierte wendet.

Viele schieben das Thema vor sich her

Immer wieder stellen die Fachleute fest, dass sich viele ungern mit dem Thema Demenz beschäftigen und es lieber weit von sich schieben. Angehörige haben Schwierigkeiten, sich auf die neue und ungewohnte Situation einzulassen. Aber informieren hilft, niemand muss allein mit der Situation umgehen. Unterschiedliche Betreuungsangebote und -konzepte stehen für Betroffene wie auch für die Entlastung der Angehörigen zur Verfügung.

Die Leonberger Kreiszeitung und die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz bieten in jedem Quartal ein Expertentelefon mit jeweils zwei Fachkräften an, die Fragen von Bürgern direkt und kompetent beantworten. Betroffene, Angehörige und Interessierte haben so die Möglichkeit, sich unkompliziert Informationen rund um das Thema Demenz einzuholen. Die Experten am Telefon unterliegen der Schweigepflicht.

Für Interessierte sitzen am Donnerstag, 12. September, von 15 bis 17 Uhr am Expertentelefon in der LKZ-Redaktion:

Angela Viellieber, die Leiterin der Seniorenresidenz Leonberg, unter der Nummer 0 71 52 / 9 37 28 35. Sie hat den Schwerpunkt stationäre Pflege.

Peter Jäckle, vom Sozialen Dienst der Stadt Leonberg, unter der Telefonnummer 0 71 52 / 9 37 28 47. Er hat den Schwerpunkt Beratung über die Bandbreite der Angebote in Leonberg für Menschen mit Demenz.

Was spricht für ein Pflegeheim?

Die Seniorenresidenzleiterin Angela Viellieber weiß aus vielen Gesprächen, dass es den Angehörigen von Demenzkranken ein großes Anliegen ist, eine gute Lösung für die Betreuung zu finden. Je nach Stadium der Demenz, der Belastbarkeit der pflegenden Angehörigen und in Abhängigkeit anderer Faktoren ist die Entscheidung für ein gutes Pflegeheim für alle Beteiligten eine sehr gute Lösung.

„Viele Angehörige sind überrascht, dass sich der Gesundheitszustand von Demenzkranken im Heim sich zunächst sogar unerwartet bessert.“, sagt Viellieber. Sie steht zur Verfügung unter anderem für Fragen rund um das Themenfeld: Was tun, wenn die Pflege durch das Ausmaß der Erkrankung sowohl psychisch als auch physisch für den pflegenden Angehörigen sehr anstrengend ist? Wie können die demenziell Erkrankten an die Betreuung durch andere Personen herangeführt werden? Möglichkeit des „Probewohnens“ im Heim? Welche Gründe sprechen für eine Heimunterbringung?

Frühzeitige und passende Pflege

Peter Jäckle und die weiteren Mitarbeiter des Sozialen Dienstes der Stadt Leonberg informieren und beraten über pflegerische, hauswirtschaftliche, finanzielle und psychosoziale Angebote sowie Unterstützungsmöglichkeiten rund um das Thema Demenz. Sie haben die ganze Bandbreite von der stundenweise Unterstützung zu Hause über Gruppenangebote ambulanter Anbieter bis hin zu den stationären Unterbringungsmöglichkeiten im Blick.

Der soziale Dienst ist erste Anlaufstelle für alle Bürger bei persönlichen und familiären Notlagen. Er bietet Personen in schwierigen Lebenslagen durch regelmäßige Unterstützung die Möglichkeit, ein eigenständiges Leben zu führen. Er berät Menschen, die sich oder ihre Umwelt gefährden könnten, hilft bei Verwahrlosung und häuslicher Gewalt. Peter Jäckle weiß aus Erfahrung: „Angehörige von Menschen mit Demenz brauchen frühzeitige und passende Beratung zum Krankheitsbild, zu Entlastungsmöglichkeiten und zu rechtlichen und finanziellen Fragen.“