Nach der Explosions-Katastrophe in Tianjin sollen zumindest einige der Bewohner entschädigt werden. Welche und in welcher Höhe ist bislang unbekannt. Gutachter sollen die Umstände untersuchen.

Tianjin - Nach der Explosion in der chinesischen Hafenstadt Tianjin mit 114 Toten sollen zumindest einige der Anwohner entschädigt werden. Die Stadtregierung will Apartments zurückzukaufen, die bei dem Unglück beschädigt wurden, wie Staatsmedien am Donnerstag berichteten. Es ist allerdings noch unklar, für wen dieses Angebot gelten soll.

 

Zunächst sollen Experten die etwa 17 000 betroffenen Wohnungen begutachten. „Wenn die Arbeit getan ist, wird entschieden, welche Häuser abgerissen, neu gebaut oder zurückgekauft werden“, sagte Tianjins stellvertretender Bürgermeister Zong Guoying. In einem Chemielager der Firma Ruihai Logistik war es am 12. August nach einem Brand zu heftigen Explosionen gekommen, die in einem großen Umkreis Verwüstungen anrichteten.

Illegale Geschäfte aufgedeckt

Nach der Katastrophe hatten Ermittler illegale Geschäfte der Betreiber des Lagers aufgedeckt, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet hatte. Sie sollen sich Genehmigungen erkauft und Sicherheitsbestimmungen nicht eingehalten haben. So war das Lager nur 560 Meter von Wohnblocks entfernt, obwohl 1000 Meter vorgeschrieben waren. Laut der Umweltorganisation Greenpeace sollen weitere Firmen die Standards nicht eingehalten haben.