An diesem Samstag nimmt der Expressbus X93 seinen Betrieb auf. Im besten Fall dauert die Fahrt von Göppingen nach Lorch nur noch 28 Minuten – mit Anschluss an die Züge.
Kreis Göppingen - Bei der Testfahrt am vergangenen Mittwoch hat schon mal alles geklappt. Die ersten Fahrgäste, darunter Landesverkehrsminister Winfried Hermann, der Göppinger Landrat Edgar Wolff, Göppingens Oberbürgermeister Guido Till und der Lorcher Schultes Karl Bühler, erreichten mit der Expressbuslinie X93 pünktlich ihr Reiseziel. Von diesem Samstag an verkehrt der X93 im Stundentakt zwischen dem Filstal und dem Remstal – sowie natürlich auch in umgekehrter Richtung.
28 Minuten dauert die einfache Fahrt im besten Fall, mit lediglich sechs Zwischenstopps auf der Strecke. Die Woche über startet der Expressbus zwischen 5.06 Uhr und 23.06 Uhr vom Lorcher Bahnhof sowie zwischen 5.22 Uhr und 23.22 Uhr vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Göppingen aus. Samstags und sonntags geht es ein, zwei Stunden später los.
Auf verspätete Züge wird maximal 15 Minuten gewartet
Ob der „beste Fall“ wirklich eintritt, ist von zwei Faktoren abhängig. Zum einen geht es während der Stoßzeiten durch Rechberghausen meist nicht ohne Verkehrsbehinderungen ab, was zu unabsichtlichen Verspätungen führen könnte. Eine andere Verspätung könnte hingegen bewusst herbei geführt werden, da die Abfahrtzeiten der Expressbuslinie so gelegt sind, dass sie den Zugverkehr der Filstalbahn und der Remsbahn miteinander vertakten. Sollte es bahntechnisch zu Verspätungen kommen, würde der X93 im Maximalfall eine Viertelstunde warten, um den Anschluss zu gewährleisten.
Seitens des Landkreises Göppingen wird die fünfzehnte Expressbus-Linie im Land als echter Gewinn und als wichtiger Bestandteil des Nahverkehrsplans betrachtet. Der Kreisverkehrsplaner Jörg-Michael Wienecke freut sich über die „deutlich zügigere und komfortablere Verbindung“. Winfried Hermann spricht gar von einem „Lückenschluss, mit dem ein neues und verlässliches Nahverkehrsangebot Straße-Schiene geschaffen wird“.
Land gleicht 60 Prozent des Defizits aus
Zufrieden ist der Verkehrsminister obendrein, dass die Omnibusverkehr Göppingen (OVG) Hybridbusse mit Niederflureingängen und Klapprampen im neuen Landesdesign „bwegt“ als barrierefreie Fahrzeuge einsetzt. Diese verfügen neben einem kostenlosen WLAN-Zugang auch über USB-Steckdosen in jeder Sitzreihe.
Wie das neue Angebot ankommt, das zusätzlich zu der bereits vorhandenen, allerdings über die Dörfer führenden Linie etabliert werden soll, dürfte sich bereits in den nächsten Wochen zeigen. Das Land jedenfalls gibt sich schon vorab großzügig. Anstatt der beim Ausgleich eines möglichen Defizits üblichen 50 Prozent erhält der X93 eine 60-prozentige Förderung.