Laut dem aktuellen Bericht zum Anerkennungsgesetz versuchen immer mehr Fachkräfte aus dem Ausland ihren Berufsabschluss in Deutschland anerkennen zu lassen.

Berlin - Immer Fachkräfte aus dem Ausland versuchen ihren Berufsabschluss in Deutschland anerkennen zu lassen, um in der Bundesrepublik zu arbeiten. Das geht aus dem aktuellen Bericht zum Anerkennungsgesetz hervor, der am Mittwoch im Bundeskabinett beraten werden soll. Im Jahr 2018 wurden demnach rund 29 000 Anträge gestellt, vor allem durch Krankenpfleger und Ärzte, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf den ihm vorab vorliegenden Bericht berichtete. Das sei ein Anstieg um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

 

Bei mehr als der Hälfte der Anträge (52,5 Prozent) sei eine volle Gleichwertigkeit zum deutschen Abschluss beschieden worden. In nur 2,3 Prozent der Fälle konnte gar keine Gleichwertigkeit festgestellt werden und in den übrigen Fällen eine teilweise Gleichwertigkeit oder es gab noch Prüfungsauflagen für eine Anerkennung.

Viele Anträge von Ärzten und Pflegern

Eine Datenauswertung durch das Bundesinstitut für Berufsbildung hatte Ende August gezeigt, dass 2018 allein rund 17 700 Ärzte und Pfleger einen Antrag auf Anerkennung ihres Abschlusses gestellt hatten. Im Bereich Krankenpflege waren es vor allem Menschen mit Berufsabschlüssen aus Bosnien, Serbien und den Philippinen, die Anträge stellten. In der Rangliste der Berufe folgen danach Physiotherapeuten, Kaufleute, Apotheker, Zahnärzte und Elektroniker. Die Zahl der Anträge bewegte sich hier jeweils im dreistelligen Bereich.

Das Anerkennungsgesetz, das 2012 in Kraft trat, regelt die Anerkennung von im Ausland gemachten Berufsabschlüssen in Deutschland und soll die bürokratischen Hürden für die Anerkennung senken, auch um Fachkräftemangel zu begegnen. Seit 2012 gab es nach Angaben des Bundesbildungsministeriums fast 141 000 Anträge auf Anerkennung.