Größere Träger können damit umgehen. Kleinere stoßen schnell an ihre Grenzen, denn sie haben keinen Puffer. Im Sommer etwa traf es das Kanto-Kinderhaus in Möhringen. Eine Erzieherin hatte eine Arbeitsstelle gefunden, die näher an ihrem Wohnort war, eine andere war schwanger geworden. Ersatz konnten die Betreiber nicht finden, weshalb der Betrieb zum 31. August eingestellt werden musste. Glücklicherweise übernahm Himpelchen und Pimpelchen die Einrichtung. Damit ist der private Träger nun an insgesamt sieben Standorte vertreten.

 

Übertarifliche Bezahlung und gute Konditionen

Die Stadt ist der größte Träger von allen. Als solcher kann sie mehr bieten als andere. „Man muss attraktiv sein, man muss Fortbildungen bieten, man muss aufsteigen können“, sagt Korn, der Leiter des Jugendamts. Ungewöhnlich für einen öffentlichen Arbeitgeber bezahlt die Stadt die Kitamitarbeiter übertariflich, einhundert Euro im Monat sind zusätzlich drin. „Wir gehen auch auf fast jeden Teilzeitwunsch ein“, sagt Korn. Zuletzt wurden 20 deutschsprachige Fachkräfte aus Rumänien geworben, demnächst sollen 20 weitere aus Italien folgen. „Am wirkungsvollsten ist aber die Ausbildung“, sagt Korn. „Wir haben fast 200 zusätzliche Ausbildungsstellen geschaffen, und das wird auch nachgefragt.“

„Der Fachkräftemangel ist ganz klar ein Punkt“, sagt Desiree Schneider. Sie ist die Sprecherin des Vaihinger Unternehmens Konzept-e, zu dem auch die Freie Duale Fachschule für Pädagogik gehört, an der die Quereinsteiger ausgebildet werden. „Es ist aber auch deshalb wichtig, damit sich die Vielfalt der Gesellschaft in den Kitas abbildet.“ Pädagogen seien zwar wichtig, es gebe aber „auch andere Lebenserfahrungen“, sagt sie. „Das bereichert den Kita-Alltag.“

Und zudem ist ein Jobangebot nach der abgeschlossen Weiterbildung praktisch sicher. An 25 Tagen wird über das Jahr verteilt berufsbegleitend in dem Bürogebäude im Step-Areal unterrichtet. Anschließend dürfen die Teilnehmer mit einer Ausnahmezulassung in Kitas arbeiten. Daran verdient auch Konzept-e. Die Nachqualifizierung kostet rund 1300 Euro.