Zum Fahrplanwechsel starten die Buslinie 65 zum Flughafen und der Expressbus X 7 im Normalbetrieb. Wir erklären, was sich für Passagiere ändert und mit welchen Behinderungen Autofahrer deshalb im Januar noch rechnen müssen.

Filder - Fast wäre es passiert. Fast hätte der Bus beim Abbiegen aus Stetten in Richtung B-27-Auffahrt noch ein Baustellenschild umgenietet, das gefährlich nah am Fahrbahnrand stand. Passagiere mussten mitten auf der Kreuzung aussteigen und das Schild zur Seite hieven. So blieb es dabei: Die neue Linie X 7 hat ihre Testfahrt zwar mit falscher Leuchtschrift-Anzeige am Bus, aber dennoch erfolgreich gemeistert.

 

In etwas mehr als 30 Minuten geht es von Montag bis Freitag von Filderstadt-Harthausen über die weiteren Stadtteile Bonlanden und Plattenhardt, den Leinfelden-Echterdinger Ortsteil Stetten, das Gewerbegebiet Fasanenhof und die Landhaus-Kreuzung am SI-Centrum zum Degerlocher Omnibusbahnhof. „Für die Einwohner ist das ein tolles Angebot, ich hoffe, dass viele umsteigen werden“, sagte der Filderstädter Ordnungsamtsleiter Jan-Stefan Blessing bei der Feuerprobe diese Woche.

So soll der Expressbus Zeit sparen

Eine ähnliche Verbindung wie den X 7 gibt es zwar bereits, nämlich die Buslinie 77, der neue Express soll die Strecke ab dem kommenden Montag aber in zwölf Minuten weniger schaffen, erklärte Thomas Moser, der technische Vorstand der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Zu schaffen seien die 25 Prozent Zeitersparnis durch weniger Haltestellen, an denen gestoppt werde, das Auslassen von Echterdingen und vor allem durch die Fahrten auf der B 27. Zu guter Letzt wurde noch die Abbiegespur zum Degerlocher Parkhaus Albstraße so umgebaut, dass der X 7 auf ihr am Stau am Ortseingang von Degerloch vorbeibrausen kann – grüne Welle inklusive. Weiteres Schmankerl: Im X 7 gibt es kostenfreies WLAN.

Neu ist auch eine weitere Querverbindung auf der Filderebene. Ab dem Fahrplanwechsel, also nach diesem Wochenende, wird der Bus 65, der bislang nur von Obertürkheim bis zur Plieninger Stadtbahn-Haltestelle verkehrte, durch den Plieninger Ortskern, über die Bernhäuser Straße und parallel zur Autobahn in Richtung Flughafen weiterfahren und dort am Busterminal enden.

Ein Beitrag zur nachhaltigen Mobilität

Von Sillenbuch aus erreicht man den Flughafen dann in 30 Minuten. „Das ist endlich mal eine Tangentialverbindung, die nicht durch die Stadt führt“, sagte Wolfgang Forderer, der Leiter der Abteilung Mobilität im Stuttgarter Rathaus. „Das ist schon eine wichtige Sache, man redet immer von der Verkehrswende“, die neue Linienführung sei ein Beitrag zur nachhaltigen Mobilität. Verkehren wird der 65er-Bus wie gehabt an Werktagen tagsüber im 20-Minuten- sowie abends und sonntags im 30-Minuten-Takt. Geschafft hat man dies durch Umbaumaßnahmen rund um die Filderauffahrt, die vom Neckartal auf die Filderebene führt. Dort wurden Busspuren mit intelligenter Ampelschaltung installiert, die den Bus 65 so weit beschleunigen sollen, dass die längere Strecke kompensiert werden kann. Monatelang war dafür zwischen Hedelfingen und Heumaden gebaut worden – lange Staus und nervenaufreibende Umleitungen inklusive.

Es kam zum totalen Verkehrskollaps

Tatsächlich ist das Ganze für Autofahrer noch nicht vollends ausgestanden. Im Januar wird es noch einmal eine Bauphase geben. Das Tiefbauamt hat die Arbeiten am Dürrbachkreisel in Hedelfingen nur unterbrochen, sagte Klaus Hofmann, der Leiter der Bauabteilung Neckar/Filder. Nachdem es wegen der dortigen Baustellenampeln am Montag und Dienstag dieser Woche zum totalen Verkehrskollaps in Heumaden und Hedelfingen gekommen war, hat die Verwaltung die Arbeiten kurzfristig erst einmal wieder gestoppt. Klaus Hofmann gesteht, dass man von „den Verkehrsereignissen“ überrascht worden sei. „Wir sind an der Fehleranalyse.“ Man müsse ein neues Verkehrskonzept ausarbeiten. „Der Kreisel wird fertiggebaut“, stellte er klar, „aber wir müssen uns eine Lösung überlegen“.