Erst sind sie abgebaut worden, jetzt hat die Stadt die Fahrradständer vor der Degerlocher Bibliothek wieder installiert. Die Bürger hatten sich beschwert.

Degerloch - Fast ein ganzes Jahr lang haben sie gefehlt, die Fahrradständer vor der Stadtteilbibliothek an der Löffelstraße. Nun sind sie wieder da: Die Stadt hat einige der Metallbügel, an dem Radfahrer ihre Drahtesel anschließen können, unter dem Dach der Bushaltestelle vor der Bücherei installieren lassen.

 

Damit ist die Forderung etlicher Bürger erfüllt, wieder einen Platz für ihre Räder zu bekommen. Denn der Abbau der Fahrradständer im vergangenen Frühjahr hatte für Aufregung gesorgt. Die Stadt hatte sie entfernen lassen; stattdessen wurde eine Abstellanlage für Elektro-Bikes der Deutschen Bahn direkt vor der Bibliothek installiert. Dagegen hatten sich einige Büchereinutzer mit der Gelben Karte gewehrt. Auf dieser können die Stuttgarter der Stadtverwaltung kundtun, was ihnen nicht passt. Im Degerlocher Fall kritisierten sie, es sei zu umständlich, immer einen Abstellplatz für ihr Rad zu suchen, wenn sie etwa große Taschen voller Bücher zurückbringen.

Vielen Büchereinutzern ist die Neuerung noch nicht aufgefallen

Monatelang passierte nichts, obwohl Mitarbeiter einiger städtischer Ämter den erbosten Bürgern versicherten, es werde bald eine Alternative geben. Das Tiefbauamt, das für die Installation der Ständer zuständig war, begründete die lange Verzögerung zuletzt damit, dass die Ständer am neuen Standort bei der Bushaltestelle nicht einfach aufzustellen seien, weil man dort unter anderem um eine Entwässerungsrinne herumbauen müsse. Nachdem das Thema aber in der Öffentlichkeit bekannt geworden ist, „rückten die Bauarbeiter ganz schnell an“, berichtet Annelie Kiener, die Leiterin der Degerlocher Stadtteilbibliothek. Sie ist froh darüber, dass die Kunden, die mit dem Fahrrad kommen, es wieder bequemer haben. Ein Wermutstropfen aus ihrer Sicht ist, dass den meisten Bibliotheksnutzern die Neuerung noch gar nicht aufgefallen sei. Wer von der Epplestraße komme, sehe die Ständer kaum, weil das Buswartehäuschen sie verdecke. „Dabei ist es ja ideal, dass die Fahrradständer nun sogar überdacht sind“, sagt Kiener. Deshalb hofft die Bücherei-Leiterin, dass sich die Lösung des Problems im Sinne der Kunden möglichst bald herumspricht und die lange ersehnten Fahrradständer auch wieder gebührend genutzt werden.