Weil das Abschleppen schwierig ist, steht das auffällige Fahrzeug eines Limousinen-Services mehrere Tage in einer Busbucht im Siebenmühlental.

Leinfelden - Das Auto fällt schon allein wegen seiner imposanten Länge auf. Hinzu kommt seine violette Lackierung. Zahlreiche Autofahrer und Spaziergänger haben in den vergangenen Tagen die Stretchlimousine, einen Lincoln Royale, in der Busbucht bei der Seebrückenmühle stehen sehen.

 

Das rechte Vorderrad ist abmontiert und liegt unter dem Auto. Mit einem Stück Holz ist es provisorisch aufgebockt. Was ist passiert? Ein Blatt Papier hinter der Windschutzscheibe informiert den neugierigen Passanten: „Fahrzeug defekt, Achse gebrochen, wird abgeholt“, steht darauf. Zudem ist eine Handynummer hinterlegt.

Der Schaden sei Sonntagnacht eingetreten, erzählt Hasan Aydogan am Donnerstag bei einem Anruf unter der angegebenen Nummer. Er betreibt den Limousinen-Service „Auf Wolke sieben“ in Kirchheim/Teck, dem das überlange Fahrzeug gehört. Seit dreieinhalb Jahren vermietet er diese und noch eine weitere Stretchlimousine für Junggesellenabschiede, Videodrehs, Kindergeburtstage und andere Events.

Im Ordnungsamt drückt man ein Auge zu

„Das Fahrzeug ist nicht so einfach von dort wegzukriegen“, sagt Aydogan. Am Mittwoch habe man vier Stunden versucht, den Schaden zu reparieren, erzählt er. „Wir sind händeringend dran.“ Bis zum heutigen Freitagmorgen will der Geschäftsinhaber den Wagen mit einem Ersatzteil wieder flottmachen und ihn aus dem Siebenmühlental wegbringen.

Wie Aydogan berichtet, hat er das liegen gebliebene Fahrzeug der Polizei gemeldet und sich auch an die Stuttgarter Straßenbahnen und an das Unternehmen Regiobus Stuttgart gewandt. Die hätten kein Problem damit gehabt, dass der Wagen für einige Tage in der Busbucht steht, sagt er. Schließlich würden an der Haltestelle nicht so viele Menschen einsteigen.

Das Ordnungsamt der Stadt Leinfelden-Echterdingen hat erst am Donnerstag von dem abgestellten Fahrzeug erfahren. Rein formal bedürfe es einer Genehmigung, den Wagen dort abzustellen, ist aus dem Ordnungsamt auf Nachfrage unserer Zeitung zu hören. In diesem Fall drückt man aber ein Auge zu. Da die Haltestelle wenig frequentiert sei, heißt es, wäre es unverhältnismäßig, das Auto sofort abzuschleppen – nach der Devise: „Da draußen stört es im Moment nicht.“

Gegenüber den Mitarbeitern des Gemeindevollzugsdiensts hat der Halter mitgeteilt, dass das Auto spätestens am heutigen Freitag entfernt werde. „Da muss es dann auch weg“, heißt es aus dem Ordnungsamt.