Die Humanitarian Clothing GmbH [eyd] öffnet am Freitag und Samstag einen PopUp-Store beim Cap-Markt in Gaisburg im Stuttgarter Osten. Die Shirts und Kleider werden von Frauen in Indien hergestellt, die der Zwangsprostitution entkommen sind.

S-Ost - Das Modelabel „[eyd] – Humanitarian Clothing“ hat in Gaisburg im Cap-Markt-Gebäude eine neue Heimat gefunden. Seit einigen Wochen werden dort neue Kollektionen entworfen, Bestellungen entgegen genommen, Shirts und Kleider verpackt und in den ganzen deutschsprachigen Raum verschickt. Am Freitag und Samstag wird das Atelier in der Landhausstraße 241 in einen kleinen, vorweihnachtlichen PopUp-Store verwandelt, am Freitag von 10 bis 20 Uhr und am Samstag von 11 bis 18 Uhr kann die aktuelle Kollektion des sozial engagierten Unternehmens anprobiert und gekauft werden.

 

Unterstützung durch internationale Juristenorganisation

Macherin der GmbH und des Labels ist Nathalie Schaller. Die Juristin hatte die Idee dafür schon vor Jahren: Sie wollte mit fair produzierter Mode etwas gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution tun und die betroffenen Frauen beim Wiedereinstieg in ein normales Lebensumfeld unterstützen. Sie stellte ihr Projekt der Nichtregierungsorganisation International Justice Mission (IJM) an deren Sitz in Washington vor. Die Juristenorganisation setzt sich weltweit gegen Menschenhandel ein und sagte Schaller die Unterstützung der deutschen IJM mit Sitz in Berlin zu.

Die Berliner brachten die Botnangerin mit der indischen Organisation Chaiim zusammen, die in Mumbai eine Werkstatt betreibt, in der der Zwangsprostitution entkommene Frauen Arbeit und Bildungsmöglichkeiten gegeben werden. Dort werden alle [eyd]-Kleidungsstücke genäht.

Gegründet im Wohnzimmer, jetzt im Osten

Ursprünglich hatte das Label einen anderen Namen und wurde von Nathalie Schaller und ihrem Mann sozusagen von ihrem Wohnzimmer aus gemanagt. Vor einigen Monaten stellten sie es neu auf, benannten es um und fanden die Räume im hinteren Bereich des Cap-Markt-Gebäudes. Dort arbeiten seit einigen Wochen die insgesamt fünf Mitarbeiter – davon zwei in Vollzeit – und eine Praktikantin. „Unsere Modefrau reist alle paar Monate nach Indien“, sagt Nathalie Schaller. „Und wir sind praktisch täglich in Kontakt. Das ist ein sehr enger, partnerschaftlicher Kontakt. Man kümmert sich umeinander.“

Schaller kümmert sich mit ihrem Mann auch noch in anderer Weise um die Frauen in Indien. Die beiden haben den Verein „Made for Humanity“ gegründet, in dem 20 Mitglieder Spenden sammeln um beispielsweise eine Sozialarbeiterin in Mumbai zu finanzieren und Aufklärungsarbeit zu leisten. Wer mehr erfahren will – am Freitag und Samstag gibt es in Gaisburg die Gelegenheit dazu.