Der Landkreis Böblingen will Fairtrade-Landkreis werden. Um die Zertifizierung aber auch wirklich zu erhalten, braucht es noch dringend Mitstreiter.

Der Landkreis Böblingen will Fairtrade-Landkreis werden – und sucht kurz vor der Zielgeraden nun nach Unterstützung. Um zertifiziert zu werden, benötigt der Kreis aufgrund seiner Einwohnerzahl mindestens 50 Einzelhandels- und 25 Gastronomiebetriebe, die aufzeigen, dass sie fair gehandelte Produkte im Sortiment haben. Auch jeweils zwei Schulen, Vereine und Kirchen, die Produkte aus fairem Handel verwenden oder Bildungsarbeit zu dem Thema betreiben, sind ein Kriterium. Und genau in den letztgenannten Segmenten fehlt es noch an einigen wenigen Mitstreitern.

 

Landratsamt ist zuversichtlich

Nach einem ersten Aufruf im Sommer habe es schon zahlreiche Rückmeldungen von Geschäften, Restaurants, Eine-Welt-Initiativen und vielen mehr gegeben, berichtet das Landratsamt. „Wir freuen uns über die schon bisher große Resonanz auf unseren Aufruf“, sagt Martin Wuttke, Dezernent für Umwelt und Klima und stellvertretender Landrat. „Und wir sind zuversichtlich, dass wir auch die letzten noch ausstehenden freien Plätze auf der Liste füllen können, um zu zeigen, dass auch im Landkreis Böblingen gerechte Handelsbeziehungen und ein weltweit faires Miteinander wichtige Anliegen sind.“

Die Zertifizierung erfolgt im Rahmen der Kampagne „Fairtrade-Towns“. Mehr als 800 Städte, Gemeinden und Landkreise zählen bisher dazu, unter ihnen auch Leonberg, Weil der Stadt, Heimsheim oder Gerlingen. Im Mai dieses Jahres hatte der Kreistag den Beschluss gefasst, dass sich auch der Landkreis Böblingen als Fairtrade-Landkreis zertifizieren lassen soll. Dafür wurde eine Steuerungsgruppe gebildet, die den Prozess begleitet und die sich im August zum ersten Mal traf.

Was ist Fairer Handel?

Der Begriff „Fairer Handel“ beschreibt besonders die gerechte Verteilung von Erlösen und damit verbunden die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen für Erzeuger weltweit. Der Blick richtet sich aber auch auf die Nachhaltigkeit und auf umweltschonenden Anbau. Verschiedene Labels und Siegel belegen, dass ein Produkt fair gehandelt ist.

Mitstreiter Gastronomie, Vereine, Kirchen und Schulen sind nun weiterhin aufgerufen, sich zu melden und den Landkreis bei seinem Vorhaben zu unterstützen. Die zuständige Ansprechpartnerin Laura Kimmerle ist per Mail unter l.kimmerle@lrabb.de zu erreichen.