Von Januar bis Juli 2015 haben 218.000 Menschen in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Drei Viertel davon kommen aus folgenden zehn Ländern: Syrien (44.000), Kosovo (33.000), Albanien (30.000), Serbien (18.000), Irak (12.000), Afghanistan (10.000), Mazedonien (8.700), Eritrea (4.900), Nigeria (3.400) und Pakistan (3.500). Die Flüchtlinge aus den vier Balkanländern kommen überwiegend, weil sie sich in Deutschland ein besseres Leben erhoffen als in ihrer Heimat. Sie suchen Arbeit oder andere Möglichkeiten, hier Geld zu verdienen. Sie gelten deshalb als Wirtschaftsflüchtlinge.

 

Sie haben so gut wie keine Chance, in Deutschland Asyl zu erhalten. Serbien und Mazedonien gelten laut Gesetz als „sichere Herkunftsländer“. Auch Kosovo und Albanien sollen als solche klassifiziert werden. Das ermöglicht ein beschleunigtes Asylverfahren. So wurden zum Beispiel im ersten Halbjahr 2015 nur 0,3 Prozent der Flüchtlinge aus dem Kosovo und Albanien sowie 0,1 Prozent der Serben und 0,3 Prozent der Mazedonier ein Schutzanspruch zuerkannt.

Dagegen dürfen 87 Prozent der Syrer, 88 Prozent der Iraker und 77 Prozent der Eritreer hierbleiben. In Syrien herrscht Bürgerkrieg. Das Leben der Menschen aus dem Wüstenstaat ist akut in Gefahr. Auch im Irak ist Gewalt an der Tagesordnung. Im vergangenen Jahr wurden dort mehr als 10.000 Zivilisten getötet. Eritrea ist eine Militärdiktatur, wo Menschenrechte nichts gelten. Folter ist üblich, regelmäßig werden Menschen ohne Gerichtsbeschluss hingerichtet. 400.000 Eritreer sind deswegen auf der Flucht