Polizeibeamte haben das Haus der Familie Bögerl in Heidenheim durchsucht. Ermittlungen laufen.

Heidenheim - Die Polizei untersucht mit Hochdruck die Hintergründe des Selbstmords von Thomas Bögerl, dem Witwer der entführten und ermordeten Bankiersgattin. Ein Sprecher der Polizei Heidenheim bestätigte am Mittwoch, dass Ermittler zum Suizidfall und die Sonderkommission im Fall Maria Bögerl am Dienstag das Haus der Familie durchsucht hätten, wie die „Bild“-Zeitung berichtete. Bögerl hatte sich am Montag im Fitnessraum seines Hauses erhängt.

 

„Das war keine Razzia. Wir haben lediglich in normalem Ausmaß Spuren gesichert“, erklärte der Sprecher. Schriftliches Material und andere Spuren würden nun ausgewertet. „Wir suchen auf der einen Seite nach dem Motiv für den Selbstmord und auf der anderen Seite nach möglichen Zusammenhängen mit dem Entführungs- und Mordfall“, sagte er.

Nach wie vor keine heiße Spur

Zudem sei korrekt, dass in Zusammenhang mit dem Fall Maria Bögerl nach einer blonden Frau gesucht werde. „Wir haben in der Vergangenheit mehrere Hinweise auf eine Frau von Mitte 40 bekommen, die sich am 12. Mai 2010 auffällig verhalten haben und eine schwarze A-Klasse gefahren haben soll.“ Maria Bögerl war an jenem Tag entführt worden und hatte einen solchen Mercedes gefahren.

Der Hinweis auf die blonde Frau gehöre zu den weit mehr als 8000 Informationen an die Sonderkommission. Mit der Durchsuchung des Hauses der Bögerls habe er nichts zu tun gehabt. „Daneben suchen wir ja auch noch nach einem möglichen Zeugen mit Pferdeschwanz und haben früher auch Hinweise zu einem verdächtigen blonden Mann bekommen“, so der Sprecher. Doch gebe es nach wie vor keine heiße Spur.

Der Leichnam des Sparkassenchefs ist mittlerweile freigegeben. Wann Thomas Bögerl beigesetzt werde, wisse er aber nicht, sagte der Polizeisprecher. An der Beerdigung Maria Bögerls hatten am 9. Juni 2010 rund 1000 Heidenheimer teilgenommen.