Der in Spanien gefasste mutmaßliche Mörder der Stuttgarterin Melanie R. ist jetzt nach Berlin ausgeliefert worden. Er befindet sich in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Moabit und wartet auf seine Anklage.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Berlin/Stuttgart - Die Angehörigen der in Berlin ermordeten Stuttgarterin Melanie R. müssen ein starkes Nervenkostüm mitbringen. Eineinhalb Monate dauerte es, bis die spanischen Behörden den in Nordspanien gefassten Tatverdächtigen nach Deutschland auslieferten. Gründe für die zeitliche Verzögerung will die Berliner Staatsanwaltschaft auf Anfrage keine nennen und das laufende Ermittlungsverfahren auch nicht weiter kommentieren. „Der mutmaßliche Täter kam am Freitag in Deutschland an und befindet sich in der JVA in Moabit“, sagt Pressesprecher Martin Steltner, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft in Berlin.

 

Ebenso bleibt unklar, wann mit einer Anklage gegen den 38-Jährigen zu rechnen ist. Der Mann soll die 30-jährige Melanie R. aus Stuttgart am 25. Mai an einem Bahndamm im Berliner Stadtbezirk Pankow am helllichten Tag ermordet haben, wo die Social-Media-Beraterin zuletzt lebte. Die Polizei geht davon aus, dass er die junge Frau erwürgte, um einen gescheiterten Vergewaltigungsversuch zu vertuschen. Danach setzte er sich laut den Behörden nach Nordspanien ab.

DNA-Spuren führten zu dem mutmaßlichen Täter

Dort fasste ihn die Polizei Anfang Juli. DNA-Spuren, die unter den Fingernägeln des Opfers gefunden wurden, deuten auf einen Kampf hin und führten zu dem in Spanien bereits wegen unterschiedlicher Delikte vorbestraften Tatverdächtigen. Zuvor tappte die Berliner Polizei bei den Ermittlungen lange im Dunkeln und griff sogar zur Öffentlichkeitsfahndung. Sie bat die Bevölkerung bei der Kriminalsendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ um Mithilfe.