Eine Badenerin hatte dem Wiener Lebemann Richard Lugner versprochen, ihm die Schauspielern Halle Berry als Begleitung für den Wiener Opernball zu vermitteln. Der zahlte 150 000 Euro. Wer nicht kam, war Halle Berry. Das Geld ist wohl weg.

Emmendingen - Auch Prominenz schützt vor Torheit nicht. Diese Binsenweisheit ist einmal mehr durch Richard Lugner, Wiener Bauunternehmer und von aller Welt deshalb „Mörtel“ genannt, bestätigt worden. Er, der jedes Jahr zum Opernball mit einer der schönsten oder bekanntesten Frauen der Welt (oder die er dafür hält) am Arm beim Wiener Opernball aufkreuzt, ist einer Betrügerin aus Südbaden auf den Leim gegangen und hat sich 150 000 Euro abluchsen lassen. Jetzt wurde die 29-jährige Verlagskauffrau vom Landgericht Emmendingen wegen des Betruges zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und 400 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Sie hatte sich als Chefin einer angeblich internationalen Agentur – mit Sitz Emmendingen! – ausgegeben und Lugner angeboten, ihm die „sexiest woman“ von 2008, die US-amerikanische Schauspielerin Halle Berry, als Begleiterin für den Ball 2011 zuzuführen. Für 150 000 Euro.

 

Statt Berry Halle kamen Ruby und Brigitte Nielsen

Nach ein paar Monaten behauptete die Betrügerin, das ehemalige Bond-Girl habe „persönliche Probleme“ und könne nicht kommen, in Wirklichkeit wusste die Schauspielerin gar nichts von ihrem Glück. Lugner musste umdisponieren und weil gerade eine gewisse Karima el-Mahroug, besser bekannt als Berlusconi-Gespielin „Ruby“, angeblich für günstigere 40 000 Euro zu haben war, musste der damals 79-Jährige nicht allein zum Opernball. Auch im Jahr darauf kam wieder nicht Berry, sondern Dschungelcamp-Queen Brigitte Nielsen zum Zug und irgendwann fiel „Mörtel“ wohl das Loch in seiner Kasse auf und zeigte die vermeintliche Agenturchefin an. Die wollte sich mit „persönlichen Problemen“ herausreden und gab sich reuig . Ob von dem Geld was zu holen ist, bleibt unklar.