Ein Trickbetrüger hat am Mittwochmittag ein älteres Ehepaar in Winnenden getäuscht, sich am Telefon als Bankmitarbeiter ausgegeben und dabei mehrere Tausend Euro erbeutet.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Ein älteres Ehepaar aus Winnenden (Rems-Murr-Kreis) wurde am Mittwoch gegen 15 Uhr Opfer eines Trickbetruges durch einen falschen Bankmitarbeiter. In einem Telefonanruf wurde dem Paar durch den unbekannten Täter vorgetäuscht, dass ein Unbefugter von ihrem Konto Geld überwiesen habe. Der Mann behauptete, er könne diese Überweisungen rückgängig machen, sofern die Geschädigten in ihrer Online-Banking App die Aufträge freigeben. Durch geschickte Gesprächsführung brachte der Täter die Geschädigten dazu, seiner Aufforderung nachzukommen. Daraufhin gingen vom Konto der beiden Senioren mehrere Überweisungen ab. Nach ersten Erkenntnissen entstand dadurch ein Vermögensschaden im niedrigen fünfstelligen Bereich.

 

So gehen die Täter vor

Die Polizei möchte über die Vorgehensweisen der Telefonbetrüger informieren, damit weitere Schadensfälle möglichst verhindert werden. So funktioniert die Masche mit den falschen Bankmitarbeitern: In der Regel erfolgt der Anruf des angeblichen Bankmitarbeiters überraschend, nicht selten außerhalb der üblichen Öffnungszeiten der Bankfiliale. Im Display des Telefons erscheint dabei in einigen Fällen tatsächlich die korrekte Rufnummer des kontoführenden Instituts. Diese ist heute mit einfachen technischen Tricks zu fälschen. Was der Angerufene nicht weiß, ist, dass der Anrufer auf Grund abgefangener oder anderweitig unrechtmäßig erlangter Zugangsdaten oftmals bereits Zugriff auf das Online-Bankkonto des Angerufenen hat und dort auch angemeldet ist. Am Telefon kann er deshalb problemlos den Namen des üblichen Kundenberaters, die Kontoumsätze, den Kontostand und die persönlichen Daten des Kontoinhabers nennen. So erschleicht sich der falsche Bankberater das Vertrauen des Angerufenen. Zunächst weist der falsche Bankmitarbeiter den Angerufenen häufig auf ein angebliches Problem mit dessen Konto hin.

Sensible Daten nie preisgeben

Es geht fast immer um die Sicherheit im Onlinebanking, Sicherheitsabfragen oder eine dubiose Falschüberweisung von dem Konto, welche die Bank angeblich stoppen möchte. Die rhetorisch geschulten Anrufer verwickeln die Bankkunden in ein Gespräch und entlocken dabei ganz geschickt TAN-Nummern und Freischalt-Codes.

Um Betrugsfälle dieser Art zu verhindern, rät die Polizei: niemals persönliche Daten oder Bankdaten am Telefon preisgeben – gesundes Misstrauen schützt. Wer den leisesten Verdacht hat, dass etwas nicht in Ordnung ist, sollte das Gespräch sofort beenden und unverzüglich die Bank verständigen. Wer Opfer einer Straftat wurde, sollte

Anzeige bei der Polizei erstatten.