Die Polizei warnt auf Facebook davor, Falschmeldungen im Internet ungeprüft zu verbreiten. Hilfe bekommen die Beamten von Moderator Jan Böhmermann.

Stuttgart - Seit den sexuellen Übergriffen, die sich am Silvesterabend in Köln und auch in anderen deutschen Städten wie Hamburg und Stuttgart ereignet haben, geht es in den sozialen Medien rund. Keiner - nicht die Medien, nicht die Polizei, nicht die Bürger - sollen die Taten und vor allem die Herkunft der Täter verschweigen, lautet der Tenor vieler Posts und Kommentare. Auch der Moderator Jan Böhmermann mischt da mit - allerdings, um auf etwas aufmerksam zu machen.

 

"ARMES DEUTSCHLAND! 5 (!!!) Asylanten (AUSLÄNDER!!!!) vergewaltigen 13jähriges Mädchen!!!! Im McDonalds am Bahnhof!!! MITTAGS!!!!! UND ALLE SEHEN ZU", schreibt Böhmermann auf seiner Facebook-Seite. Und weiter: "DIE Polizei Oberbayern Süd VERSCHWEIGT ES!!!!!!!!!"

 
 

Der Link, den Böhmermann in seinem Beitrag teilt, führt auf die Webseite der Polizei in Oberbayern. Hier ist nachzulesen, dass vor wenigen Tagen ein Facebook-Post die Runde im Netz machte. "-TEILEN-TEILEN-TEILEN- Am 11.01.2016 wurde in einer Traunsteiner Unterführung ein Mädchen vergewaltigt!!! Und zwar von Asylanten/Flüchtlingen!!!“, heißt es in eben jenem Beitrag.

Medien wurden auf diesen zigfach geteilten Post aufmerksam und erkundigten sich bei der zuständigen Polizeibehörde. Den Beamten, so schreiben sie auf ihrer Seite, sei keine Anzeige vorgelegen, trotzdem nahmen sie die Ermittlungen auf. Das Ergebnis: Wie bei dem Kinderspiel "Stille Post" seien Informationen weggelasen oder hinzugefügt worden. Das angebliche Sexualdelikt in einer Traunsteiner Unterführung, begangen durch mehrere Asylbewerber an einem jungen Mädchen, für dessen Geheimhaltung sich die Polizei schämen sollte, habe es so nicht gegeben.