Mehr als zehn Jahre lang trennten fast 8000 Kilometer Habtom Andebrahan von seiner Familie. Nun sind die drei in Böblingen wieder vereint. Für den Vater und seine elfjährige Tochter sind es die allerersten gemeinsamen Tage.

Habtom Andebrahan steht mit einem Strauß aus Luftballons am Frankfurter Flughafen. Es ist der 23. August, sechs Uhr morgens, die Infotafel in der Ankunftshalle zeigt an, dass der Flieger aus Äthiopien gelandet ist. Mit ihm sind zwei Menschen nach Deutschland gekommen, auf die Andebrahan sehr lange gewartet hat: seine Frau Tigsti Tesfalem und seine Tochter Sidona. Endlich strömen Passagiere durch die Türen, zuerst sieht er das junge Mädchen mit langen schwarzen Haaren, dann seine Frau, beide fallen ihm in die Arme. Elf Jahre haben die drei gebangt, ob ihr Wiedersehen je stattfinden wird; und trotz allem nie die Hoffnung auf ein Wiedersehen verloren. Dass dieser Moment kein Traum, sondern Realität ist, haben sie einigen engagierten Menschen in Böblingen zu verdanken, die sich für die Familie eingesetzt haben.