Nach über einem Jahr haben sich Angehörige des Co-Piloten, der den Absturz der Germanwings-Machine herbeigeführt hat, an die Öffentlichkeit gewandt. Sie schalteten in der Westerwälder Zeitung eine Traueranzeige.

Köln - Mehr als ein Jahr nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen haben sich die Eltern und der Bruder des Copiloten Andreas Lubitz erstmals in einer Zeitungsanzeige an die Öffentlichkeit gewandt. In der am Samstag in der „Westerwälder Zeitung“ erschienenen Traueranzeige danken die Eltern für Unterstützung und Beistand, wie die „Bild“-Zeitung am Montag berichtete.

 

Lubitz hatte die Maschine am 24. März 2015 an einem Berghang zerschellen lassen und 149 Menschen mit sich in den Tod gerissen. In der Anzeige bedanken sich die Eltern und der Bruder dem Bericht zufolge bei allen, die ihnen „in einem Jahr voller Erschrecken und Angst, Nichtbegreifens, Ruhelosigkeit, Sprachlosigkeit, Verzweiflung und nicht bewältigter Trauer beigestanden“ hätten.

Dank an alle, die geholfen haben

Die Angehörigen dankten zudem allen, die ihnen geholfen hätten, „unseren so sehr großen Verlust zu tragen und alles, was über hereinstürzte, auszuhalten“. Weiter schreiben die Eltern aus dem rheinland-pfälzischen Montabaur laut „Bild“-Zeitung: „DANKE an alle in der Stadt Montabaur für den Zusammenhalt und den geschützten Raum, den Ihr für uns geschaffen habt!“ Weiter hieß es demnach in der Anzeige: „DANKE für jede geschriebene Zeile, jedes tröstende Wort, jeden Besuch, jede liebevolle oder stumme Umarmung, jede Blume an seinem Grab. Wie haben einen liebenswerten und wertvollen Menschen verloren.“

Auf Twitter reagieren manche User kritisch auf die Anzeige.

Zum Jahrestag des Airbus-Absturzes hatten am 24. März in der nahe der Absturzstelle gelegenen Gemeinde Le Vernet hunderte Hinterbliebene ihrer getöteten Angehörigen gedacht. Bei der Trauerzeremonie waren die Namen der Opfer verlesen worden, derjenige von Lubitz nicht. Der 27-jährige Lubitz hatte offenbar jahrelang unter Depressionen gelitten und deswegen auch Ärzte aufgesucht. Bei dem von Copiloten herbeigeführten Absturz der Maschine auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf kamen alle 150 Menschen an Bord ums Leben, unter ihnen 72 Deutsche und 50 Spanier.