Mit der Punkschau im Kunstverein endeten auch die Selbstbesinnungswochen der Stuttgarter Undergroundszene. Musikalisch war der Auftritt von Familie Hesselbach besonders eindrücklich.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Am Sonntag endeten mit der Finissage der Punk-Ausstellung auch die Selbstbesinnungswochen der Stuttgarter Undergroundszene. Unter den Besuchern des dreitägigen Festivals zur Ausstellung fiel bei der Frage nach dem Highlight mehrfach der Name „Familie Hesselbach“.

 

Die Band steht in der „Wie der Punk nach Stuttgart kam“ benannten Schau für den hinterhergeschobenen Untertitel „... und wo er hinging“. Familie Hesselbach gründeten sich 1981 in Tübingen und spielten weniger Punk, sondern eher New Wave und NDW. Wie gut sie das seit ihrer Wiedervereinigung 2012 immer noch tun, bewies das Konzert im Württembergischen Kunstverein. Das expressiv gespielte Saxofon erinnerte an die New Yorker James Chance and the Contortions (die bis heute aktiv sind). Songs mit Ohrwurm-Potenzial wie „Wo bist du“ klangen live sogar noch runder als das im Stuttgart Club Mausefalle aufgenommene Original, das 1982 auf Kassette erschien und 2011 im Rahmen eines Projekts an der Merz-Akademie als Vinyl-Single erschien.

Solche Perlen finden sich in der Region bis heute, wenn man genau genug hinsieht – man denke nur an das fluffige neue Album der Garage-Rock-Band Wolf Mountains, das vergangene Woche herauskam und diesen Donnerstag am Nordbahnhof vorgestellt wird. Familie Hesselbach hätten sich dort sicher auch sehr wohlgefühlt.

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