Noch so ein Fantasyklischee ist das Vorherbestimmtsein eines scheinbar normalen Erdenbürgers zu großen Taten. In einem Moment des Erwähltwerdens oder dank der Nachrichtenzustellung durch einen seltsamen Boten wird ihm klar, dass es vorbei ist mit dem alten Leben. Es gilt nun, die Welt zu retten – oder vielleicht ein Fantastikfestival zu gründen.

 

Tobias Wengert ist eigentlich Experte für Animationsfilm und alle Arten von Bilderzeugung am Computer. Er hat die Wanderausstellung Siwa (Stuttgart’s Incredible World of Animation) auf die Beine gestellt und agiert mittlerweile international als Botschafter der leistungsstarken hiesigen Trickszene.

Aber ein Aspekt war Wengert dank der fantasytypischen Blindheit, mit der Götter die Erdlinge schlagen, nie aufgefallen: dass viele der Produkte dem Reich der Fantastik zuzuordnen waren. Er war nämlich kein Fantasyleser. Die Legende jedoch will es, dass ihm eines Tages doch aus heiterem Himmel ein Fantasyroman auf den Kopf fiel. Die Erschütterung war nachhaltig. Wengert wurde ein begeisterter Abenteuerreisender in fantastischen Welten.

Das Literaturhaus Stuttgart als Verbündeter

Das dritte Fantasyklischee ist wohl das schönste: keiner ist alleine stark genug, die Welt zu retten. Man muss die richtigen Gefährten finden, um große Taten zu vollbringen. Florian Höllerer, der Leiter des Stuttgarter Literaturhauses, hat immer auch Augen für Comics, Genretexte und andere Rabauken außerhalb der Marmorhallen. Er hat aber so viel mit seinen Literatur-Nobelpreisträgern in spe zu tun, dass er nur selten Zeit für andere Lektüre und Veranstaltungen findet.

Aber ein Aspekt war Wengert dank der fantasytypischen Blindheit, mit der Götter die Erdlinge schlagen, nie aufgefallen: dass viele der Produkte dem Reich der Fantastik zuzuordnen waren. Er war nämlich kein Fantasyleser. Die Legende jedoch will es, dass ihm eines Tages doch aus heiterem Himmel ein Fantasyroman auf den Kopf fiel. Die Erschütterung war nachhaltig. Wengert wurde ein begeisterter Abenteuerreisender in fantastischen Welten.

Das Literaturhaus Stuttgart als Verbündeter

Das dritte Fantasyklischee ist wohl das schönste: keiner ist alleine stark genug, die Welt zu retten. Man muss die richtigen Gefährten finden, um große Taten zu vollbringen. Florian Höllerer, der Leiter des Stuttgarter Literaturhauses, hat immer auch Augen für Comics, Genretexte und andere Rabauken außerhalb der Marmorhallen. Er hat aber so viel mit seinen Literatur-Nobelpreisträgern in spe zu tun, dass er nur selten Zeit für andere Lektüre und Veranstaltungen findet.

Als Tobias Wengert und Florian Höllerer einander vor einem Jahr über den Weg liefen, erkannten sie rasch, dass mit dem jeweils anderen eine bisher vage Idee Wirklichkeit werden könnte, eine Plattform für alle Gattungen der Fantastik von Science-Fiction bis Elbenmärchen, ein crossmediales Festival, das Buch, Comic, Film, Computerspiel und andere Gefäße des spielerischen Geistes gleich ernst und gleich locker nahm. So entstanden die Dragon Days, die nun vom 5. bis 8. Juli erstmals im Stuttgarter Literaturhaus stattfinden.

Und um noch ein letztes Weltordnungsmuster der Fantasy zu erwähnen: in deren Welten spielen Rituale und Traditionen eine große Rolle, soziale Formen, die weit auseinanderliegende Generationen miteinander verbinden. Keine Fantasyfigur würde sich die Chance entgehen lassen, ihren Urenkeln zu erzählen: „Ich war bei den allerersten Dragon Days, von denen ihr denkt, sie seien immer schon da gewesen, selbst dabei. Und die Götter selbst haben mir dieses T-Shirt zum Andenken signiert.“

Die Dragon Days – Höhepunkte des Festivals

Donnerstag, 5. Juli 20 bis 22 Uhr: Der Hobbit. Der Literaturkritiker Denis Scheck spricht mit Tolkiens deutschem Entdecker Michael Klett. Anschließend liest der Gollum -Synchronsprecher Andreas Fröhlich aus dem Werk.

Freitag, 6. Juli 16 bis 19.30 Uhr: Comic Workshop Steam Noir. Der Künstler Felix Mertikat zeigt, wie er Figuren entwickelt, und gibt den Teilnehmern Anregungen für eigene Comicprojekte. 20 bis 22 Uhr: Im Gespräch mit Denis Scheck stellt der Brite William Horwood den Auftakt der Buchreihe „Hyddenworld“ vor.21 Uhr bis Samstag, 9 Uhr: Drachenkindernacht. Kinder von sechs bis zehn können mit Eltern in der Buchhandlung Hugendubel übernachten: Drachen schauen vorbei, Geschichten werden vorgelesen und Spiele gespielt.

Samstag, 7. Juli 14.30-15.30 Uhr: Storywelten. Das Ludwigsburger Medien- und Gamesstudio Zeitland stellt seine interaktive Erzählplattform vor.20 Uhr: Das Lied von Eis und Feuer. Mit Gespräch und Lesung wird der Romanzyklus von George R. R. Martin vorgestellt. Juri Stanossak berichtet über die Effekte, die das Stuttgarter Studio Pixomondo für die HBO-Serie unter Martins Originaltitel „Game of Thrones“ liefert.