Bei Alkohol am Steuer versteht die Polizei keinen Spaß - auch nicht zur Narrenzeit. Die Beamten verstärken landesweit die Kontrollen - ein Konzept, das in den vergangenen Jahren bereits Erfolg zeigte.

Bei Alkohol am Steuer versteht die Polizei keinen Spaß - auch nicht zur Narrenzeit. Die Beamten verstärken landesweit die Kontrollen - ein Konzept, das in den vergangenen Jahren bereits Erfolg zeigte.

 

Freiburg/Konstanz - Mit Beginn der närrischen Tage verstärkt die Polizei ihren Kampf gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Die Kontrollen würden in der Zeit bis Aschermittwoch ausgeweitet, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg. Autofahrer müssten damit rechnen, kontrolliert zu werden. Zudem werde die Prävention ausgebaut, die Polizei arbeite hierfür mit Veranstaltern und Narrenzünften zusammen. Es werde davor gewarnt, betrunken Auto zu fahren. Die Polizei in Baden-Württemberg setze damit ihr Konzept der vergangenen Jahre fort. Dieses habe zu einem Rückgang der Unfallzahlen geführt.

„An Fastnacht ist die Gefahr, dass betrunken Auto gefahren wird, besonders groß“, sagte Uwe Oldenburg, Leiter der Verkehrspolizeidirektion Freiburg. Grund für das erhöhte Risiko seien die vielen Feste und närrischen Veranstaltungen sowie der erhöhte Alkoholkonsum. Die Polizei werde daher verstärkt im Einsatz sein. Polizisten seien in Uniform und zivil unterwegs.

„Unsere Botschaft ist klar: Alkohol und Autofahren passen nicht zusammen“, sagte Oldenburg. Alkohol am Steuer müsse tabu sein. Schon geringe Mengen reichten, um mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Wer nicht nüchtern sei, müsse mit Geldbußen, Fahrverboten und auch mit dem kompletten Entzug des Führerscheins rechnen. Narren sollten daher öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder im Vorfeld einen Fahrer bestimmen.

"Situation hat sich in den letzten Jahren gebessert"

Aus Sicht der Fastnachtsverbände im Südwesten haben die Probleme durch Gewalt und Alkohol während der fünften Jahreszeit etwas abgenommen. „Die Situation hat sich in den letzten Jahren gebessert“, sagte ein Sprecher der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN). Seit Januar habe es sechs Treffen im Bereich des Verbands gegeben, die alle ruhig verlaufen seien. „Man hat nicht alles im Griff, aber wir versuchen, zu machen, was zu machen ist.“

Auch beim Alemannischen Narrenring (ANR) sieht man eine positive Entwicklung. „Die Gewalt nimmt ab“, sagte ANR-Präsident Augustin Reichle. Hundertprozentige Sicherheit gebe es zwar nicht. Aber die Zünfte arbeiteten eng mit Sicherheitskräften und Behörden zusammen. „Das hat man zum Großteil unter Kontrolle.“

Dennoch sei gerade Alkohol nach wie vor ein Thema während der Fastnacht, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz. „Es gibt immer wieder einzelne Jugendliche oder junge Erwachsene mit einem sehr hohen Alkoholpegel.“ Allerdings deckten sich diese oft schon vor der Fastnachtsveranstaltung mit Alkohol ein.

Durch die vermehrten Sicherheitsmaßnahmen kämen Jugendliche unter 16 Jahren zudem nicht mehr auf die Veranstaltungen. „Sie sammeln sich dann an anderer Stelle und trinken dabei auch Alkohol“, sagte der Sprecher. „Dafür muss man Lösungen suchen.“ Grundsätzlich sei das aber ein gesellschaftliches Problem, das nicht nur an der Fastnacht auftrete.