Wer die von ihren Mitarbeitern schlicht „Mademoiselle“ angeredete Designerin erlebt, kann bestätigen, dass sie ihren eigenen Kopf hat. Die Körpersprache, der stets aufrechte Gang, die entschlossene Miene signalisieren: Ich weiß sehr wohl, was ich will, ich mache keine halben Sachen. Was die Französin arabischer Herkunft über den islamischen Schleier sagt, klingt nach einem weit darüber hinaus gehenden Kredo: „Es ist schrecklich, ein Leben lang eine Gefangene von irgendetwas zu sein.“ Und die Geschichte mit Ribéry? Lange her sei das, gibt sie zu verstehen, „und nicht mehr zu ändern“. Sie versuche sich davon immer mehr zu befreien, aber die Vergangenheit werde sich nie ganz abschütteln lassen.

 

An Zuspruch fehlt es Dehar nicht. Der Modeschöpfer Karl Lagerfeld hat die aufstrebende Kollegin fotografiert und klargestellt: „Nichts an ihr ist vulgär.“ Wer an Dehars früheres Metier erinnert, wird von ihm daran erinnert, dass Coco Chanel einst nicht viel anders ins Berufsleben gestartet sei. Die Filmdiva Isabelle Adjani gestand der Illustrierten Gala, bei der Begegnung mit Zahia sei ihr warm ums Herz geworden.

Die Designerin selbst hat dazugelernt. Den Fauxpas, der ihr 2012 unterlief, als sie auf der Pariser Fashion Week ins Rampenlicht trat und erste Dessous-Modelle präsentierte, würde sie heute bestimmt nicht mehr machen. Auf die Frage, wie sie ihre Kollektion kreiert habe, antwortete die im Show-Business noch Ungeübte nur: „Ja!“