Der Fasnetsumzug durch Hofen mit 77 Gruppen und mehr als 2000 Teilnehmern hat für viel Begeisterung und beste Stimmung gesorgt.

„Blüh auf“ und „Komma g‘schwomma“. Das sind seit 98 Jahren die Fasnetsrufe in Hofen. Denn so lange gibt’s den Verein „Komma g’schwomma“ schon. Am Faschingsdienstag ist die Fasnet in Hofen einmal mehr erblüht. Nicht nur, weil bestes Bilderbuchwetter die ersten Frühjahrsblüher rundherum sprießen ließ. Gerade auch die Scillas blühten besonders auf.

 

Und das erneut mit voller Frauenpower. Denn beim großen Fasnetsumzug hatte Zunfträtin Gabi Walz von den Scillamännle das Sagen. Zusammen mit Co-Moderatorin Jule Maier. Per Mikrofon gaben Sie am Kelterplatz den Takt an und stimmten die närrischen Besucher gleich von Beginn an auf die Schlachtrufe ein für die vielen Fasnetsgruppen, die hierher marschierten.

Fasnetsgruppe aus der Schweiz reist an

Das Publikum zeigte sich gut gelaunt und machte begeistert mit. Kein Wunder, sie hatten ja auch schon ein paar Tage Zeit gehabt zum Üben – nicht nur zwei Jahre Corona-Pause. Jetzt ging in Hofen nochmals richtig die Post ab. Nicht nur mit den Postmicheln aus Esslingen, die im Umzug dabei waren und viele bewundernde Blicke ernteten. Walz freute sich, dass bereits ein paar Tage zuvor beim Kinderfasching, dem Scillaball und bei der ausverkauften Rosenmontagsparty wieder jede Menge los war. „Die Leute freuen sich wieder, dass sie feiern dürfen“, sagt die Zunfträtin.

Und das war beim Fasnetsumzug in Hofen mitzuerleben. Gerne sangen sie zu „Heut ist so ein schöner Tag“ mit. Welch großes, närrisches Vergnügen: Insgesamt 77 Gruppen mit rund 2000 Teilnehmern hatten sich in Hofen angesagt. Jede Gruppe wurde mit ihrem Schlachtruf begrüßt. Von besonders weit her angereist kam die Guggamusik Sänklochfäger Rietheim aus der Schweiz. Den nicht enden wollenden Fasnetsumzug führten natürlich die Scillamännle an. Standesgemäß wurde der Goaswagen von „Komma g’schwomma“ präsentiert – dieses Mal von einem Porsche-Diesel-Traktor gezogen aus dem neu eröffneten Traktor-Museum der Brüder Gerhard und Uwe Mühleisen. Das Museum hatte auch am Fasnetsdienstag geöffnet und sorgte genauso für Essen und Getränke wie die zahlreichen Stände auf dem Kelterplatz.

Maskenträger treiben ihren Schabernack

Natürlich fehlte auch der Schultes Ralf Bohlmann aus Mühlhausen nicht, der am Rosenmontag von den Narren erfolgreich festgenommen worden war und jetzt beim Umzug mitlief. Statt Schlossgraben mit Wasser beim Rathaussturm in Mühlhausen erlebten die Zuschauer nun die Waschweiber aus Berkheim, die einen Zuber mit Wasser zogen und die Besucher neckisch mit dem kühlen Nass benetzten – eine kleine Erfrischung bei den warmen Temperaturen.

Nebst zahlreichen Hexengruppen, die kunstvolle Pyramiden bauten, trieb so mancher Maskenträger seinen Schabernack mit den Zuschauern. Für die Kinder flogen Süßigkeiten. Viel Spannung zeigte die Karpatenvorführung mit schnalzenden Seilen. So war für jeden etwas dabei. Die Besucher genossen das bunte Treiben: Nicht nur Stuttgart stand Kopf, auch Hofen.