Auch in dieser Fasnets-Saison fallen fast alle närrischen Aktivitäten aus. Die Rohrer Waldhexen stellen gerade deshalb an diesem Samstag einen Narrenbaum am Rohrer See auf.

Rohr - Keine Umzüge, keine Sitzungen, kein Konfetti: Die Akteure von Karnevals-, Faschings- Fastnachts- und Fasnets-Aktivitäten sind wegen ihrer saisonalen Gebundenheit womöglich von der Corona-Situation noch nachhaltiger außer Gefecht gesetzt als Musiker, Schauspieler und Kabarettisten. „Fasnet findet auch dieses Jahr nicht statt“, sagt Monika Münzenmayer, die Zunftmeisterin des Fasnetsvereins Rohrer Waldhexen, „wir haben bereits Ende November beschlossen, dass unser Häs leider im Schrank bleiben muss“.

 

Dort blieben die Narrenkostüme der Rohrer Waldhexen, die vor Corona auch schon Ende Januar jedes Wochenende bei einem anderen Umzug im Einsatz waren, bereits im vergangenen Jahr unbenutzt hängen. Der Zusammenhalt im Verein solle derzeit mit „anderen Aktivitäten im Rahmen des Erlaubten“ gepflegt werden, sagt Monika Münzenmayer. Alle 14 Tage träfe man sich, beispielsweise zum Waldspaziergang, natürlich unverkleidet. Die Außenwirkung derartiger Freizeitaktivitäten bleibt freilich in engen Grenzen.

Bilder von Umzügen schmücken den Baum

Und da kommt der Narrenbaum ins Spiel, den die Rohrer Waldhexen an diesem Samstag um 15 Uhr am Rohrer See aufstellen wollen. Mit dem rund vier Meter hohen närrisch geschmückten Zusammenschluss zweier Nadelbäume solle der Allgemeinheit nach zwei Jahren Fasnetspause „ins Gedächtnis gerufen werden, dass es uns noch gibt“, sagt Monika Münzenmayer. Wobei sie weniger den Aufstellvorgang selbst meint: „Wir wollen wegen der Pandemie nicht, dass so viele Leute kommen. Aber wenn ein paar Spaziergänger stehen bleiben, ist das in Ordnung.“ Vielmehr geht es ihr um die Präsentation des ursprünglichen Vereinszwecks mittels rund 50 an den Baum gehängter Bilder etwa von Umzügen oder von der typischen Hexenpyramide. Damit und mit ebenfalls als Baumschmuck verwendeten Bastelarbeiten der Kinder im Verein solle bis Aschermittwoch „ein bisschen Mitgliederwerbung“ betrieben werden, sagt Münzenmayer, die darauf hinweist, dass am Narrenbaum auch die Kontaktadresse der Waldhexen hängen werde.

Im Übrigen handelt es sich bei der Narrenbaumaufstellung am Rohrer See um eine Premiere: Denn früher haben die Rohrer Waldhexen gemeinsam mit den Schwarzen Husaren in Vaihingen einen Narrenbaum aufgestellt. Aber während die Fasnet ansonsten darniederliegt, wagt man am Wasser eine Neuerung, „weil es sonst nichts gibt“.