Die Bahn hat entgegen früherer Angaben am Tag vor dem Fassadenabsturz doch direkt an der Unfallstelle gearbeitet. Welche Fehler sind dabei geschehen?

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Bahn hat die Ursache des Fassadensturzes am Hauptbahnhof nun herausgefunden: In dem betroffenen Gebäudeteil sei am Tag vor dem Zwischenfall „versehentlich“ eine tragende Wand herausgeschlagen worden, im Zuge der Entkernungsarbeiten für den Umbau des historischen Bonatz-Baus. Weil die Wand fehlte, habe in der Folge ein Dachträger nachgegeben. Er sei herabgebrochen und habe von innen gegen die Außenwand zur Schillerstraße hin geschlagen, sagt ein Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm/Stuttgart 21. Dadurch hätten sich an der Außenfassade des Bahnhofsgebäudes die großen Muschelkalkquader gelöst und seien rund 15 Meter in die Tiefe gestürzt. Sie schlugen im Bereich der Wartezone des Taxistands vorm Hauptbahnhof auf, wo glücklicherweise kein Auto stand. Auch Fußgänger sind dort tagsüber unterwegs – direkt neben der Absturzstelle ist der Abgang zur Klett-Passage.