Diese Traditon lebt: Jeder zehnte Bundesbürger ist schon sicher, dass er von Aschermittwoch an fasten will. Wobei Verzicht nicht immer mit Essen und Trinken zu tun haben muss: Manche verzichten auch im Bett.

Diese Traditon lebt: Jeder zehnte Bundesbürger ist schon sicher, dass er von Aschermittwoch an fasten will. Wobei Verzicht nicht immer mit Essen und Trinken zu tun haben muss: Manche verzichten auch im Bett.

 

Berlin - Mindestens jeder zehnte Erwachsene in Deutschland will in der Fastenzeit auf etwas verzichten. Zehn Prozent haben einen festen Fasten-Vorsatz, weitere neun Prozent spielen mit dem Gedanken. Dies ergab eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.

„Jüngere stehen dem Thema offener gegenüber“, sagte YouGov-Geschäftsführer Holger Geißler. Sie hielten auch eher durch als Ältere. Diesen Trend bestätigt auch eine weitere repräsentative Umfrage. Der Studie im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit zufolge lehnen ältere Menschen das Fasten viel häufiger ab als jüngere Erwachsene. Nur 18 Prozent der 18- bis 29-Jährigen gaben demzufolge an, der mehrwöchige Verzicht auf ein bestimmtes Genussmittel oder Konsumgut komme für sie generell überhaupt nicht infrage. Bei den über 60-Jährigen waren es doppelt so viele.

Ähnlich lautet der Tenor einer weiteren Befragung für das Magazin „Apotheken Umschau“, bei der Menschen ab bereits 14 Jahren Auskunft gaben. Insgesamt plant demnach jeder Achte in Deutschland in diesem Jahr, zu fasten.

Fasten aus gesundheitlichen Gründen

Am wichtigsten sind für Fastende laut der YouGov-Umfrage gesundheitliche Gründe - 53 Prozent nennen dieses Motiv. Sich selbst oder anderen beweisen, dass sie noch von einer bestimmten Gewohnheit lassen können, wollen 47 Prozent. Je 27 Prozent fasten aus Tradition oder aus religiösen Gründen. Eine konsumkritische Haltung nennen 20 Prozent.

Von denen, die schon einmal einen Fasten-Versuch gestartet haben, sind die meisten nach eigenen Worten glatt oder so einigermaßen durchgekommen: 44 Prozent blieben eisern, 42 Prozent wurden zwar schwach, hielten dann aber durch, 14 Prozent brachen ab.

Süßigkeiten und Alkohol stehen laut den Studienergebnissen an der Spitze der Verzichtsliste. Es folgen Fleisch und Zigaretten. Auch ein Handy- und Smartphone-Fasten sei bei einigen eingeplant.

Sechs Prozent der Fastenden planen laut Yougov-Umfrage 40 Tage ohne Sex - der Anteil von Männern und Frauen ist hier fast gleich.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rief am Dienstag dazu auf, in der Fastenzeit auf Plastik zu verzichten - viele Plastikgegenstände verschmutzten Meere und Strände.

Die christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und dauert bis Ostern. Sowohl zur katholischen als auch zur evangelischen Tradition gehört es, in der Fastenzeit bewusst Verzicht zu üben oder sich besonders dem Gebet zu widmen.