München hat sich kulturell bis zum Sommer aus heiterem Himmel auf Goethes „Faust“ eingeschworen: teils parfümiert, teils puristisch präsentieren sich Ausstellungen in der Hypo-Kunsthalle und im Deutschen Theatermuseum.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Am Anfang des Meetings, das der neuen Theaterspielzeit in Weimar gewidmet ist, scheint die Stimmung noch ganz gut zwischen den beiden Dichterfreunden Goethe und Schiller. Man redet sich mit „lieber Fritz“ und „lieber JoWo“ an. Wirklich zu sagen aber haben sich die beiden wenig. Schiller hätte gern „Die Räuber II“ im Programm, mit mehr Gewalt und mehr Action, oder wäre an einer Fortsetzung des „Zickenkriegs“, wie er selber sagt, interessiert. Er meint „Maria Stuart“. Und angeblich liebten die Leute Sequels.