Der FC Bayern feiert die Meisterschaft und feuert Oliver Kahn – seine Stelle als Vorstandsvorsitzender wurde bereits neu besetzt. Der Grund der Trennung? Dazu äußert sich der Präsident des Vereins.

„Oliver Kahn (53) ist nicht mehr Vorstandsvorsitzender des FC Bayern“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung vom 27. Mai des Fußballvereins. Auch die Stelle des Sportvorstands Hasan Salihamidžić (46) wird neu besetzt.

 

Kahns Position wird vom bisherigen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen neu besetzt – die Nachfolge von Salihamidžić steht noch aus.

Kahns steile Karriere beim FC Bayern

Der ehemalige Nationaltorhüter und Bayern-Kapitän Kahn war Anfang 2020 zum FC Bayern zurückgekehrt. Er wurde Vorstandsmitglied mit einem Fünfjahresvertrag. Vor zwei Jahren löste er den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ab. In Kahns Zeit als Mitglied des Vorstands gewann der FC Bayern die Champions League, den europäischen Supercup, zwei Mal die deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal und den DFL-Supercup.

Auch Salihamidžić war ein erfolgreicher Bayern-Profi. 2017 wurde er überraschend Sportdirektor, drei Jahre später wurde er zum Sportvorstand befördert.

Gekündigt wegen „Gesamtentwicklung“

Warum Kahn abgesetzt wurde, dazu äußerte sich der FCB-Präsident Herbert Hainer. Die Entscheidung sei laut Pressemitteilung „alles andere als leicht“ gewesen. „Dennoch sind wir aufgrund der Gesamtentwicklung zu dem Entschluss gekommen, eine Neubesetzung an der Spitze des Vorstands vorzunehmen“, heißt es weiter. Näher ging der Präsident nicht auf die Gründe ein. Der FC Bayern hat jedoch eine sehr unruhige Saison hinter sich, in der angesichts des teuren Kaders sportliche Erfolge hinter den Erwartungen zurück blieben.

Ein emotionaler Abschied? Ex-Profi widerspricht

In der Pressekonferenz vom Sonntag, 28. Mai, schilderte der Bayern-Präsident, dass das Gespräch mit Kahn „nicht so gut und sehr emotional verlaufen“ sei. Nachdem die Bild berichtet, dass Kahn „komplett ausgerastet“ sein soll, reagierte der Ex-Torhüter zu den Vorwürfen via Twitter: „Dass ich ausgerastet bin, als ich über die Abberufung informiert wurde, stimmt definitiv nicht.“

Außerdem dementiert er Hainers Aussage zur Emotionalität des Gesprächs. „Es war ein ruhiges und sachliches Gespräch“, schrieb Kahn. Er habe sich lediglich „diesen Aktionismus gewundert, warum diese Entscheidung nun vorgezogen wurde.“

„Erwartungen nicht erfüllt“

Nachdem die Trennung von Kahn und Salihamidžić vom FC Bayern Unruhen unter Fans und in den Medien ausgelöst hatte, meldete sich auch Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß zu Wort. „Ich habe großen Respekt vor der Person, als Spieler hat er viel geleistet. Auch wenn er als CEO die Erwartungen nicht erfüllt hat, steht meine Tür für Oliver immer offen,“ so Hoeneß gegenüber dem Sportmagazin „Kicker“. Seine Entscheidung habe er nicht bereut. Den damaligen Beschluss, Kahn überhaupt zum Vorstandsvorsitzenden zu machen bereut er hingegen. Auf die Frage, ob es ein Fehler war Kahn einzustellen, antwortete Hoeneß:. „Im Nachhinein muss man das so sagen.“