Der FC Esslingen meldet bereits für die kommende Saison eine Männer- und eine Frauenmannschaft für den Spielbetrieb an. Und der Sportvorstand Martin Hägele gibt sogleich ein ehrgeiziges Ziel vor: in zehn Jahren sollen die Herren in der Oberliga kicken.

Esslingen - Martin Hägele, der Sportvorstand des Fußballclubs Esslingen ist in seiner Begeisterung kaum zu bremsen. „In zehn Jahren spielen wir in der Oberliga“, erklärt er euphorisiert beim Pressegespräch, in dem der FCE ankündigt, bereits in der kommenden Saison mit einer Männer- und einer Frauenmannschaft an den Start zu gehen. Diese sollen die Talente der Jugendmannschaften des erst vor gut sechs Jahren von neun Esslinger Fußballvereinen gegründeten Modellvereins in Esslingen halten und die „Chance auf höherklassigen Fußball in der Stadt schaffen“, so Martin Hägele.

 

Mehrere Durchmärsche sollen gelingen

Damit sein Traum wahr wird, vor 4500 Zuschauern im Eberhard-Bauer-Stadion im Stadtteil Weil zu spielen – er hatte es einst als Kind Mitte der 1960er-Jahre beim Aufstiegsspiel der Sportfreunde Esslingen erlebt – muss aber einiges zusammenpassen. Denn der Weg, der steil nach oben führen soll, beginnt zunächst eher steinig in der Kreisliga B, der untersten Spielklasse. Immerhin gebe es für das Team bereits 13 fixe Zusagen von Spielern, die größtenteils nicht nur aus Esslingen stammen, sondern alle bereits höherklassig gekickt haben. Mit weiteren ambitionierten Sportlern würden vielversprechende Gespräche geführt. Der Trainer Mario Palomba soll sie zu einer Einheit formen, auf dass der von Hägele vorgegebene Durchmarsch gelinge.

Einer der Spieler ist der 20-jährige Aleksandar Mojasevic, der für die Stuttgarter Kickers in der A-Junioren-Bundesliga und in der Regionalliga am Ball war. „Das ist meine Stadt“, sagt der Verteidiger aus Esslingen, der sich nicht scheut, in der unterklassigen Liga die Kickstiefel zu schnüren. Er habe sich für das „spannende Projekt“ beim FC Esslingen entschieden, weil er von dessen „nachhaltigen Konzept“ überzeugt sei. Dieses basiere nicht nur darauf, jeden einzelnen Sportler von der Jugend bis zur ersten Mannschaft fußballerisch, „sondern auch als Mensch“ weiterzubringen, ist er überzeugt. Das ist neben vielen künftigen Aufstiegsfeiern auch das Ziel von Martin Hägele. Der FCE verstehe sich als modellhafter inklusiver Verein, der sozialen Projekten einen ebenso großen Stellenwert beimesse wie dem Leistungssport, sagt er. Dadurch könnten, so Hägele, Sponsoren gewonnen werden, die sich allein wegen des Fußballs nicht beim FCE engagieren würden. Denn eines ist auch Hägele klar: Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, wird Enthusiasmus allein – und sei er auch noch so groß – nicht reichen, denn auch die Etats werden mit den höheren Spielklassen stetig steigen müssen.

Kein finanzielles Risiko

Dafür werde der Verein aber kein finanzielles Risiko eingehen, beteuert Wolfgang Drexler, der Esslinger SPD-Landtagsabgeordnete, der zugleich Vorsitzender des FCE ist. Eine „Verschuldung“ schließe er kategorisch aus. Er freue sich zunächst, dass rund um das Eberhard-Bauer-Stadion im Stadtteil Weil in den nächsten Jahren ein „interessantes Sportgelände“ entstehe. Die Fußballplätze würden vom FCE mit dem SV 1845 Esslingen in einer gemeinsamen Gesellschaft betrieben und verwaltet.