Der Machtkampf bei der baden-württembergischen FDP um den Spitzenplatz zur Bundestagswahl ist voll entbrannt. Sowohl Birgit Homburger als auch Walter Döring haben auf dem Landesparteitag um die Stimmen der Delegierten geworben.

Villingen-Schwenningen - Der Machtkampf bei der baden-württembergischen FDP um den Spitzenplatz zur Bundestagswahl ist voll entbrannt: Landeschefin Birgit Homburger bat den Parteitag am Samstag in einer kämpferischen Rede um die Wahl auf den ersten Platz der Landesliste. Sie biete Seriosität und inhaltliche Kompetenz, sei hartnäckig und durchsetzungsfähig.

 

Ihr Konkurrent, der frühere Wirtschaftsminister Walter Döring, sagte in einer emotionalen Rede: „Ich stehe hier und kann nicht anders“. Es zerreiße ihn, wenn er den Zustand der Partei sehe. An diesem Samstagmittag müssen die Delegierten in geheimer Abstimmung entscheiden, wer ihr Zugpferd zur Bundestagswahl 2013 werden soll.

Ohne ihn namentlich zu nennen, warf Homburger Döring vor, sich auf Kosten der eigenen Partei persönlich profilieren zu wollen. Für sie habe in all den Jahren immer gegolten: „Erst das Land, dann die Partei, dann ich.“ Dies sei eine Frage von Stil, Anstand und innerer Haltung. „Ich bin kein Volkstribun“, räumte sie ein. Aber sie sei überzeugt, dass die Menschen keine Selbstdarsteller, Schaumschläger oder Windmacher wollten.

Döring sagte: „Ich weiß, dass ich Ecken und Kanten habe, an denen man sich reiben kann.“ Aber in der Zeit, als er für die Partei Verantwortung getragen habe, sei nicht alles schlecht gewesen. Zugleich warf er seinen Parteikollegen im Bund vor, die Bilanz der Liberalen zu beschönigen: „Es ist nicht alles in Butter.“