Beim Landesparteitag der FDP haben die Delegierten den Vorsitzenden Michael Theurer ausgebremst. Mit seinen Ansichten zur Mobilitätspolitik waren sie nicht einverstanden.

Politik/Baden-Württemberg : Bärbel Krauß (luß)

Stuttgart - Den kraftvollen Aufschlag der Landesliberalen für 2020 hat der Südwest-FDP-Chef Michael Theurer sich gewiss anders vorgestellt. Er wollte die baden-württembergischen Liberalen beim Landesparteitag am Sonntag mit einem kraftvollen Aufschlag als ambitionierte Klimaschutzpartei für Landes- und Bundestagswahl 2021 positionieren. Dabei haben die Delegierten ihn unsanft gebremst.

 

Viele Redner kritisierten, dass die Parteispitze ihre Forderung nach Technologieoffenheit in der Autopolitik mit einem einseitigen Lob der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik und einer klaren Absage an Elektroautos als Irrweg selbst nicht einlöste. Dann kürzten sie einen von Theurer unterstützten Antrag zum Klimaschutz so radikal zusammen, dass der klägliche Rest nur noch zurückgezogen werden konnte.

Theurer hat noch Hausaufgaben zu machen

Das heißt nicht, dass Theurers Kurs für mehr liberales Engagement im Klimaschutz völlig gescheitert wäre. Die großen Linien haben die Parteitagsteilnehmer im Leitantrag stehen lassen. Aber sie haben ihrem Vormann signalisiert, dass sie ihm programmatische Unschärfen nicht durchgehen lassen, wenn es im Juni um das Landtagswahlprogramm geht. Die Botschaft der Delegierten: Theurer hat noch Hausaufgaben zu machen.