Bei den Young Masters in der Sporthalle Glemsaue holen die Gastgeber sieben Siege und zwölf weitere Podestplätze.

Ditzingen - Zwölf Fechtbahnen sind in der Sporthalle Glemsaue ausgelegt. Immer wieder erfüllt das Geräusch vom Kreuzen der Degenklingen gefolgt vom Piepsen der elektronischen Trefferanzeige den Raum. Auf den unteren Reihen der Zuschauertribüne warten mehrere Nachwuchsfechter auf ihren nächsten Einsatz – umringt von Trainern und Eltern, die letzte Ratschläge geben.

 

Und die waren zumindest bei den einheimischen Fechtern der TSF Ditzingen überaus erfolgreich. Im Degenfechten am Sonntag stellten die Athleten der Gastgeber bei den traditionellen Young Masters in sieben Altersklassen den Sieger, dazu kamen noch zwölf weitere Podestplätze. Besonders erfolgreich war Annika Amler, die sowohl in der Altersklasse U 15 als auch in der U 17 triumphierte. Zweimal den dritten Platz sicherte sich ihre Vereinskollegin Clara Szalay. „Der Fechtverband hat in diesem Jahr die Altersklassenstruktur reformiert und erlaubt nun, dass Sportler auch in der Altersklasse darüber an den Start gehen dürfen“, erklärt Abteilungsleiter Steffen Eigner.

Neue Zeitpläne erforderlich

Weitere Siege für die Gastgeber holten Janne Wiebke Geiger (weibliche U 11), Jakob Seng (männliche U 9), Matteo Zucchini (männliche U 11), Colten Willers (männliche U 13) und Valentin Rosenmayer (männliche U 17). Samuel Hochwald wurde in den Altersklassen U 15 und U 17 jeweils Zweiter. Angesichts solcher Ergebnisse überrascht es nicht, dass Abteilungsleiter Eigner von einer „gelungenen Veranstaltung“ spricht. „Nur an den Zeitplänen müssen wir noch arbeiten, die mussten durch die Altersklassenstrukturreform komplett geändert werden“, ergänzt er.

Die guten Resultate sind das Ergebnis hochwertiger Trainingsarbeit. So macht es sich beispielsweise bezahlt, dass bei den TSF seit einigen Jahren mit Zoltán Szegedi der Bundestrainer Damen U 15 unterrichtet. „Auch dank seiner Arbeit stellen wir sieben Fechter im deutschen Verbandskader. Damit sind wir der dritterfolgreichste Verein in Deutschland nach Heidenheim und Leverkusen“, erklärt Steffen Eigner. Sieben Fechter stelle auch Leipzig, „und die sind immerhin Olympiastützpunkt“, ergänzt der Abteilungsleiter. Erst auf den Rängen dahinter würden Vereine wie Tauberbischofsheim, Bonn oder Solingen folgen. „Und unter all diesen sind wir der einzige ohne eigene Fechthalle“, stellt Eigner weiterhin klar.

Talente in Ditzingen halten

Die guten Strukturen sollen dazu führen, dass man junge Talente so lange wie möglich im Verein halten kann – möglichst auch noch, wenn sie in der nationalen Spitze mitfechten. Ein Fall wie Samuel Unterhauser, der vor einigen Jahren nach Heidenheim gewechselt ist, weil er dort bessere Entwicklungschancen sah, soll sich nicht noch einmal wiederholen. „Dieses Jahr hatte er sich für die U 20-Weltmeisterschaft qualifiziert, aber das hat unsere Anja Händler auch geschafft“, erklärt Eigner. Annika Amler sei in diesem Jahr Erste der Deutschen U 15-Rangliste gewesen. Für starke Ergebnisse hätte auch die U 17-WM-Teilnehmerin Kerstin Greul noch sorgen können, sie zog sich jedoch eine Kreuzbandverletzung zu.