Die deutsche U20-Nationalmannschaft der Degenfechter bezwingt in der lettischen Hauptstadt Riga die Japaner im Finale.

Ditzingen - Degenfechter Samuel Unterhauser aus Ditzingen hat mit der deutschen U 20-Mannschaft das Junioren-Weltcupturnier in der lettischen Hauptstadt Riga gewonnen. Samuel Unterhauser und sein Tauberbischofsheimer Vereinskollege Rico Braun sowie Marko Brinkmann (Bayer Leverkusen) und Philipp Kondring (Heidenheimer SB) bezwangen in einem von Taktik geprägten und bis zuletzt spannenden Finale Japan mit 45:35 Treffern. Extrem knapp war es zuvor im Achtelfinale gegen Polen gewesen.

 

Nach einem klaren Sieg gegen Norwegen in der 32er-Direktausscheidung geriet die Begegnung mit Polen zum Nervenkrimi. Keine der beiden Mannschaften konnte sich um mehr als drei Treffer absetzen, vor dem letzten Gefecht lag Deutschland mit 40:37 in Führung. Rico Braun, der wie Samuel Unterhauser zu jenem U 20-Quartett gehörte, das 2015 in Taschkent Weltmeister wurde, rettete die Partie knapp mit 45:44 ins Ziel.

Die Schweiz, im Aktivenbereich derzeit weltweit das Maß der Dinge im männlichen Degenfechten, war im Viertelfinale keine Hürde. Mit 45:20 deklassierten die deutschen Junioren das Nachwuchsteam der Eidgenossen. Dafür wartete im Halbfinale aber mit Ungarn der Weltranglisten-Erste auf das deutsche Team, das mit einer starken Leistung zum 45:38-Sieg kam und ins Finale gegen Japan einzog. Im von Taktik geprägten Endkampf ging Deutschland zu Beginn leicht in Führung und behauptete diese bis zum vorletzten Gefecht. Weil fast alle Gefechte nach drei Minuten Nettokampfzeit endeten, ohne dass die regulär nächste Fünfer-Treffergrenze erreicht wurde, übernahm der Rico Braun eine 25:23-Führung von Samuel Unterhauser ins neunte und letzte Teilgefecht. Nun gab Japans Schlussfechter Koki Kano richtig Gas, um den Zwei-Treffer-Rückstand aufzuholen, doch Rico Braun konterte immer wieder erfolgreich. Tatsächlich endete der Mannschaftskampf auf diese Weise noch vor Ablauf der dreiminütigen Gefechtszeit mit 45:35 Treffern für die Deutschen. Eindrucksvolle 12:20 Treffer hatten die beiden Schlussfechter in ihrem Teilgefecht gesetzt, in einem Gefecht eines Einzelwettbewerbs wäre bereits bei 15 Treffern für eine Seite Schluss gewesen.

Weniger erfolgreich war tags zuvor der Einzelwettkampf für die Deutschen verlaufen, in dem Samuel Unterhauser bereits in der Gruppenphase scheiterte und den 172. Platz von 228 Teilnehmern belegte. Bester Deutscher war Rico Braun auf Rang acht, den Turniersieg holte sich der Italiener Valerio Cuomo, der Sohn des Team-Olympiasiegers von 1996 und dreimaligen Weltmeisters Sandro Cuomo.