Berner betonte, es gebe häufig Klagen, dass Unternehmen und Politik zu weit voneinander entfernt seien. "Aber unter diesen Voraussetzungen kommt es für uns nicht mehr infrage, dass wir einen Politiker als Berater verpflichten." Ihm ist klar: "Die Berichterstattung der vergangenen Tage war sicherlich für uns keine Werbung." Die denkbaren Konfliktherde für einen Bürgermeister sind im Landesbeamtengesetz definiert. Demnach wäre die Genehmigung für eine private Nebentätigkeit zu versagen, falls sie den Beamten in Widerstreit mit seinen dienstlichen Pflichten bringt, die Unparteilichkeit oder Unbefangenheit beeinflusst oder dem Ansehen der öffentlichen Verwaltung abträglich sein könnte. Das vom Grünen-Bürgermeister Klaus-Peter Murawski geführte Verwaltungsreferat war zur Auffassung gelangt, die Nebentätigkeit beeinträchtige die dienstlichen Interessen Fölls. Es begründet seine Haltung mit dem freiwilligen Ausscheiden des Bürgermeisters aus dem Vergabeausschuss beim städtischen Wohnungsbauunternehmen SWSG.

Föll hält das für unlogisch, denn dann hätte er offenbar Mitglied bleiben dürfen, sofern er sich bei Entscheidungen über Wolff & Müller für befangen erklärt hätte. Er sagt auch, es werde übersehen, dass der SWSG-Aufsichtsratsvorsitzende nicht zwingend im Vergabeausschuss sitzen müsse. Er kündigte prompt an, künftig "nicht wieder im Vergabeausschuss der SWSG tätig" zu werden. Föll erklärte in Richtung der Stuttgart-21-Gegner, er weise "die falschen Behauptungen und böswilligen Unterstellungen", wonach die Auftragsvergabe für den Rückbau des Nordflügels und die Beiratstätigkeit in Zusammenhang stünden, "nochmals als völlig haltlos zurück". Die Auftragsvergabe sei durch die Bahn erfolgt. "Mit diesem Vorgang hatte ich nichts zu tun."

Die Grünen erklärten: "Lieber eine späte Einsicht als keine." Föll zeige wenig Einsicht. Verbindungen zwischen Politik und Wirtschaft im Graubereich seien dem Bürger nicht zu vermitteln.