Dass in den deutschen Betrieben flächendeckend Fachkräfte fehlen, ist eine Mär, kommentiert der StZ-Autor Michael Heller.

Stuttgart - Die Zahlenreihe klingt eindrucksvoll. Zumindest nach den Analysen des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wird das Problem des Fachkräftemangels immer dramatischer: Konnten 2011 lediglich gut 152 000 offene Stellen nicht besetzt werden, so waren es nach einem kontinuierlichen Anstieg im vorigen Jahr schon fast 437 000 Arbeitsplätze. Das scheint der Beleg für einen Engpass zu sein, den die Vertreter der Arbeitgeber seit Jahren beklagen; angeblich hat er im vorigen Jahr 30 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung gekostet.