Beim Spiel gegen Bayern stand beim VfB Stuttgart die Null: keine Tore und noch nicht mal eine Ecke. Auch punktemäßig ist man in der Rückrunde bisher leer ausgegangen. Das soll sich am Samstag gegen Düsseldorf endgültig ändern.

Stuttgart - Als die 90 Minuten vorbei sind, steht beim VfB die Null. Dass die Stuttgarter gegen den FC Bayern kein Tor erzielt haben, ist dabei aber nur die eine Seite. Das Team kam auch zu null Eckbällen, was dann wiederum sehr außergewöhnlich für eine Heimmannschaft ist. Oft dürfte das in einer Bundesligasaison kaum passieren – wenn überhaupt. Das zeigt auch, mit wie viel Vorsicht der VfB in das Spiel gegen die Bayern gegangen ist. Und wer zu vorsichtig ist, der macht auch Fehler. Am Ende hat der Rekordmeister aus München in der Mercedes-Benz-Arena ungefährdet mit 2:0 gewonnen.

 

Aber das war hinterher nicht die Interpretation des Trainers Bruno Labbadia und des Managers Fredi Bobic. Sie ersetzten ,,vorsichtig“ durch den Ausdruck ,,diszipliniert“ – und schon war das Fazit einigermaßen positiv. Taktisch gut und diszipliniert sei die Elf aufgetreten, sagte Labbadia, während Bobic von ,,einem wirklich sehr disziplinierten Auftritt“ sprach. Dass der VfB wie schon in der Hinserie auch in die Rückrunde mit zwei Niederlagen gestartet ist, irritierte den Manager nicht. Das eine könne man nicht mit dem anderen vergleichen – und davon abgesehen, sei die Leistung ja in Ordnung gewesen. ,,Jetzt spielen wir in Düsseldorf, und da können wir die Saison mal beginnen“, sagte Bobic.

Platz 11 – mehr war nicht drin

Aus Sicht des VfB sind aber bereits 19 Spieltage absolviert. Die Punkte zählen. Stuttgart liegt auf Tabellenplatz elf. Mehr war bisher nicht drin – auch nicht gegen den FC Bayern. ,,Alles in allem ist das unbefriedigend für uns“, sagte Labbadia, ,,wir haben es heute versäumt, etwas mitzunehmen. Es wäre sehr interessant geworden, wenn wir das 0:0 länger gehalten hätten.“ Der Konjunktiv hatte Konjunktur an diesem Abend, da der Blick auf die Wirklichkeit nach zwei Spielen der Rückrunde nicht erfreulich ist. Er mache keinen Hehl aus seiner Enttäuschung, sagte Labbadia und ärgerte sich darüber, ,,wie die Niederlage zustande gekommen ist. Der erste Münchner Torschuss war gleich ein Tor. Das ist für uns natürlich bitter.“

In die Tiefe gingen Labbadia und Bobic in ihren Analysen so kurz nach dem Schlusspfiff nicht. Allerdings wird auch ihnen nicht entgangen sein, dass sich die Lage Ende Januar 2013 kaum von jener Ende Januar 2012 unterscheidet. Der VfB tritt auf der Stelle. Wohl auch deshalb ist ein weiterer Transfer nach den jüngsten Verpflichtungen des Innenverteidigers Felipe und des Angreifers Federico Macheda noch in dieser Woche nicht ausgeschlossen. Priorität hat die Offensive. ,,Mal schauen“, sagt Bobic, ,,wir haben ja noch ein paar Tage Zeit. Wir prüfen ganz genau, was möglich ist. Vielleicht gelingt da noch etwas, aber vielleicht auch nicht.“ Und vielleicht klappt es ja auch am Samstag in Düsseldorf – zumindest mit einem Eckball.