Der Feierabendmarkt, der in diesem Jahr zum ersten Mal rund um den Bahnhof und auf dem Leonhard-Schmidt-Platz donnerstags angeboten wurde, wird auch im kommenden Jahr durchgeführt. Zehn Termine sind vorgesehen.

Untertürkheim -

 

Untertürkheim
Das ist doch mal eine positive Nachricht: Auch im Jahr 2019 wird es an zehn Abenden den Feierabendmarkt Untertürkheim geben, der in diesem Jahr erstmals vom Industrie-, Handels- und Gewerbeverein Untertürkheim veranstaltet wurde – mit einer einheitlich positiven Resonanz. Jetzt trafen sich alle Verantwortlichen zur Manöverkritik auf Einladung von Untertürkheims Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel im Bezirksrathaus. Dabei zogen Bezirksamt, Stadtteilmanagement, die Vertreter des Industrie-, Handels- und Gewerbevereins (IHGV) und die durchführende Firma Cool-Tours aus Münster durchweg eine positive Resonanz. Allerdings gab es auch Kritikpunkte, die deutlich angesprochen wurden.

Diese sind allerdings nicht unlösbar und so will man bei der Veranstaltungsreihe 2019 die in diesem Jahr aufgetretenen Kinderkrankheiten ausmerzen. Stadtteilmanagerin Mareike Merx präsentierte eine Gästebefragung des Stadtteilmanagements, die unter anderem eine durchschnittliche Verweildauer der Gäste auf dem Feierabendmarkt von zwei bis drei Stunden ausweist, und die das Motto „Feierabend“ tatsächlich unterstreicht – denn viele Besucher kamen direkt von der Arbeit und machten auf dem Leonhard-Schmidt-Platz in Untertürkheim auf dem Weg nach Hause Zwischenstation.

Positive Resonanz der Kunden

Auch die Vertreter des IHGV berichteten von positiven Resonanzen ihrer Kunden, wobei klar war, dass der Einzelhandel nicht unbedingt vom Feierabendmarkt profitieren würde. Deshalb stellt sich für die IHGV-Vertreter die Frage, wohin man mit der Veranstaltungsreihe im nächsten Jahr will. Denn schwerpunktmäßig ist das nun mal kein Markt, sondern eher eine gemütliche Feierabendhocketse, die freilich einen wichtigen Aspekt erfüllt: Sie belebt den Ortsteil Untertürkheim und lockt die Menschen in das Ortszentrum. Die Besucher kamen so auch aus den umliegenden Stadtbezirken, ja sogar aus Stuttgart, was eine gute Basis für die Neuauflage ist.

Für die durchführende Firma Cool-Tours aus Münster trat im ersten Jahr der wirtschaftliche Erfolg noch nicht im erhofften Maße ein. Auch dies verwundert kaum, da die zehn Abende des Feierabendmarkts 2018 relativ kurzfristig aus dem Boden gestampft wurden. Für 2019 hat man nun einen viel längeren Vorlauf und kann die Veranstaltungsreihe auch werbemäßig besser vorbereiten.

Mehr „Untertürkheim-Touch“

Außerdem ist daran gedacht, dem Ganzen mehr „Untertürkheim-Touch“ zu geben. So soll auch 2019 die Reihe wieder mit dem traditionellen Untertürkheimer Abend begonnen werden, bei dem man vor allen Dingen auf die Teilnahme örtlicher Fachgeschäfte und Vereine hofft, um so die Fußgängerzone in der Widdersteinstraße auch bespielen zu können. Weitere Ideen wären ein Abend für die Untertürkheimer Vereine, ein Abend für die Jugend oder ein sogenannter Kirbe-Abend, nachdem die traditionelle Untertürkheimer Kirbe inzwischen beerdigt wurde. Denkbar wäre auch eine gemeinsame Aktion der vier Oberen Neckarvororte, die man bei der Langen Nacht der Museen mit dem sogenannten Neckarglück bereits einmal erfolgreich umsetzte.

An den vorgetragenen Kritikpunkten will Cool-Tours intensiv arbeiten. So war die häufigste Klage die viel zu laute Musik, teilweise auch die Qualität der Darbietungen, die es kaum erlaubten, sich miteinander zu unterhalten. Und gerade dies ist ja Sinn und Zweck einer solchen Veranstaltung. Auch die Verkehrsführung soll im nächsten Jahr verbessert werden, ebenso wie das Angebot an Toiletten. Dies alles sollte durch die längere Vorlaufzeit organisatorisch in den Griff zu bekommen sein.

Nun will sich der IHGV intern im kleinen Kreis darüber im Klaren werden, was man tun kann, um dem Motto „Markt“ besser gerecht zu werden oder ob es im Wesentlichen bei der Feierabendhocketse bleiben soll. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre tatsächlich an ein oder zwei Abenden „Untertürkheimer Glanzlichter“ zu setzen, so wie es in vielen Jahren zuvor der Untertürkheimer Abend getan hat.