„Der Mai ist gekommen. Die Bäume schlagen aus.“ Doch nicht nur Bäume und Sträucher blühen – wie in dem alten Volkslied angekündigt – im Wonnemonat auf, auch künstliche Bäume werden errichtet. Das Maibaumstellen ist ein frühlingshaftes Angebot für Festfans.

Der Wonnemonat will wonniglich begrüßt werden – mit Maifesten und Maibaumstellen. Im Kreis Esslingen werden diese Traditionen gepflegt.

 

Begrüßung der warmen Jahreszeit, ein Willkommenheißen des Frühlings, die Verabschiedung des Winters, die Freude über den Neuanfang in der Natur oder das Pflegen von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit – für die Tradition des Maibaumstellens gibt es viele Erklärungsversuche. Manche sehen den Ursprung der Tradition auch in der germanischen Mythologie mit der Verehrung von Waldgottheiten begründet. Große Bedeutung kommt in dieser Sagenwelt zudem der Eiche zu, die Donar oder Thor geweiht war. Bereits im Spätmittelalter sollen auch Maibäume im Rahmen von Dorffesten gestellt worden sein.

Manche sehen im Maibaumstellen einen Verweis auf die germanische Mythologie mit ihren Waldgottheiten. Foto: dpa/Lars Penning

Warum es gemacht wird, ist umstritten. Doch dass es gemacht wird, ist klar. Maibäume werden im ganzen Landkreis gestellt. Für Nichtfeiernde kann das Konsequenzen haben. Wie die Verwaltung in Filderstadt mitteilt, kommt es wegen der Maibaumaufstellung in Plattenhardt in der Uhlbergstraße zwischen dem Gebäude 33 und der Kirchstraße sowie in der Pfarrstraße zwischen dem Gebäude 4 und der Uhlbergstraße voraussichtlich am Mittwoch, 30. April, von 13 bis 22 Uhr zu einer Vollsperrung. Eine Umleitung wird über die Schulstraße, die Osttangente mit der Hofwiesenstraße und die Hohenheimer Straße ausgeschildert.

Mit Gemütlichkeit und Geselligkeit im Kreis Esslingen

Festfreunde aber können den Mai nach Herzenslust feiern: In Lichtenwald etwa startet das Maibaumstellen am Mittwoch, 30. April, um 17.30 Uhr auf dem Vorplatz der Mehrzweckhalle und wird begleitet vom Jugendorchester des Musikvereins Köngen. Der Maibaumhock am Donnerstag, 1. Mai, beginnt um 11.30 Uhr, auch mit den Chorälchen des Gesangvereins Frohsinn Lichtenwald und später mit dem Alleinunterhalter Roli Schubert.

Am Sonntag, 27. April, wird auf dem Marktplatz in Wendlingen der Maibaum aufgerichtet. Dieser alte Egerländer Brauch wird seit 1949 gepflegt und ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt. Das Fest beginnt um 11 Uhr, ab 12 Uhr sorgt die Blasmusikgruppe „Lufdbomba“ für Schwung. Um 14.30 Uhr wird der Maibaum mit bunten Bändern geschmückt, bevor er um 15 Uhr feierlich aufgestellt wird. Danach erwartet die Besucher ein Rahmenprogramm mit Tänzen und Musik rund um den Maibaum.

„Hoch den Maibaum“, heißt es auch in Hochdorf, wo am Samstag, 26. April, um 17 Uhr das Stellen durch den Obst- und Gartenbauverein unter der Schirmherrschaft der Gemeinde über die Bühne geht. Der mit bunten Bändern geschmückte Baum wird unter Begleitung des örtlichen Musikvereins zur Breitwiesenhalle transportiert und mit Muskelkraft aufgerichtet. Im Anschluss gibt es eine Bewirtung vor und in der Breitwiesenhalle.

Wie wurde der 1. Mai zum Feiertag?

In vielen Städten und Gemeinden wird der Mai so feierlich begrüßt. Ein paar weitere Beispiele für Feierfreunde: In Esslingen-Sirnau wird am Mittwoch, 30. April, ab 17 Uhr auf der Festwiese hinter dem evangelischen Gemeindehaus gefeiert. Um 18 Uhr wird der Maibaum aufgestellt. Am Sonntag, 27. April, wird der Frühling mit dem Maibaumfest des Krummhardter Dorflädles in Aichwald ab 11 Uhr willkommen geheißen. Die Arbeitsgemeinschaft der Kemnater Vereine stellt einen Maibaum in traditioneller Weise am Samstag, 26. April, ab 15 Uhr auf dem Rosenplatz. Anschließend gibt es eine gemütliche Hocketse mit Bewirtung.